Zinsen Ein Herz für Anleger
Washington - Die US-Notenbank Fed hat ihre Leitzinsen zum dritten Mal innerhalb von knapp zwei Monaten gesenkt. Die Fed teilte am Dienstag nach einer Sitzung ihres für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses (FOMC) in Washington mit, der Zielsatz für Tagesgeld werde um einen Viertel Prozentpunkt auf 4,75 Prozent verringert. Gleichzeitig sinke auch der Diskontsatz um ebenfalls 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent. Die Notenbank begründete den Schritt mit anhaltenden Belastungen der Finanzmärkte. Die Aktien an der New Yorker Börse reagierten auf die Entscheidung zunächst mit einem Kurssprung. Die Börse schloß jedoch anschließend leichter.
Die Federal Reserve (Fed) erklärte nach Beendigung des FOMC-Treffens: "Obwohl sich die Finanzmärkte seit Mitte Oktober grundlegend beruhigt haben, bleiben die ungewöhnlichen Belastungen nach wie vor bestehen". Nach den drei Zinsschritten der vergangenen Wochen seien die Kosten für die Kreditaufnahme auf ein Niveau gesunken, das sowohl ein solides Wirtschaftswachstum, als auch eine niedrige Inflation sichern könne.
Die US-Notenbank hatte die Zinsen damit seit Ende September bereits drei Mal gesenkt. Am 29. September verringerten die Währungshüter den Tagesgeldsatz um einen viertel Prozentpunkt auf 5,25 Prozent, beließen den Diskontsatz aber unverändert bei 5,00 Prozent. Am 15. Oktober - zwischen den Routinesitzungen des FOMC - folgte von den Finanzmärkten unerwartet ein weiterer Zinsschritt. Die Fed verringerte den Tagesgeldsatz und den Diskontsatz um jeweils 25 Basispunkte auf 5,00 Prozent beziehungsweise 4,75 Prozent. Die letzte Sitzung des Offenmarktausschusses in diesem Jahr findet am 22. Dezember statt.
Einige große US-Geschäftsbanken folgten der Zinssenkung der Notenbank und ermäßigten ihre Zinssätze ebenfalls. Unter anderem die BankAmerica, die Bank One und J.P. Morgan berechnen nun nach eigenen Angaben für Ausleihungen an erstklassige Kunden einen Zinssatz von 7,75 Prozent nach bisher 8,00 Prozent.