Der Absturz der Air-France-Concorde bei Paris hat den Traffic auf den Websites von US-Nachrichtenangeboten enorm erhöht. Einige Internet-Nachrichtensites zählten doppelt so hohe Abrufzahlen wie an normalen Tagen.
Arlington - Informationen der "USA Today" zufolge registrierte etwa die Online-Ausgabe der "New York Times" über fünf Millionen Page Views. Eine derart große Zahl von Web-Surfern hatte sich auf der Site bislang nur nach dem Flugzeugabsturz von John F. Kennedy Jr. im vergangenen Sommer eingeloggt. Das Online-Angebot verzeichnet im Durchschnitt weniger als vier Millionen Page Views pro Tag.
Auf der Website des Nachrichtenkanals CNN war der Besuchertraffic doppelt so stark wie gewöhnlich. Eine Sprecherin des Senders begründete die hohen Zugriffszahlen allerdings nicht allein mit dem Concorde-Unglück. Die Nachrichten zur Beendung der Nahost-Friedensgespräche sowie der Bekanntgabe des republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidaten Dick Cheney hätten den Besucheransturm mit verursacht.
Konkurrent MSNBC.com bewegte sich mit fast drei Millionen Unique Visitors an der Schwelle zu einem neuen Höchststand. Die Site zählt durchschnittlich rund 1,5 Millionen Besucher. Und auch das Online-Angebot der "USA Today" verzeichnete eine Rekordzahl: "Um zwei Uhr nachmittags hat der Traffic auf unserer Site den bisherigen Höchststand überschritten, der letztes Jahr am Tag nach dem Columbine-Schulmassaker erreicht worden war", erklärte Kinsey Wilson, Chefredakteur von USAToday.com.
Der Online-Dienst AOL gab keine Abrufzahlen bekannt, meldete jedoch einen starken Besucheransturm auf Messageboards und Chat-Räume, die den Concorde-Absturz thematisierten. "Seit die schwarzen Bretter eingerichtet sind, haben wir über 1000 Postings gezählt, was außerordentlich ist", erklärte eine Sprecherin des Online-Dienstes. "Dies ist vielleicht eine moderne Art für Menschen zu trauern."