Kurssprung an der Börse Dax startet durch, Bankentitel haussieren

Frankfurter Börse: Gute Vorgaben stützen den Dax
Foto: RALPH ORLOWSKI/ REUTERSNew York / Frankfurt am Main - Kurserholung an der Börse: Der Dax zog am Montag um 2,5 Prozent auf 7123 Punkte an. Am Freitag war der Leitindex noch unter die Marke von 7000 Punkten auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten gerutscht.
Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG sah den Aktienmarkt vor allem von der Hoffnung angetrieben, dass sich Republikaner und Demokraten schneller als gedacht auf einen Haushalt einigen, der den drohenden Sturz von der Fiskalklippe verhindert. Der Republikaner John Boehner, Sprecher des Repräsentantenhauses, hatte das erste Gespräch mit dem demokratischen Präsidenten Barack Obama über den US-Haushalt als konstruktiv bezeichnet.
Deutsche Bank legt um knapp 5 Prozent zu
Besonders gefragt waren im Dax die Bankentitel, wie die Kurszuwächse von 5,2 Prozent bei Commerzbank und 4,6 Prozent bei Deutsche Bank zeigten. Banken gehörten europaweit zu den Favoriten und profitierten in ihrer Gegenbewegung auch von einem möglichen Kippen der Kapitalregeln Basel III.
Zu den größten Gewinnern im Dax gehörten auch die Aktien von BMW (Kurswerte anzeigen), Infineonund Continental (Kurswerte anzeigen), die jeweils zwischen 4 und 5 Prozent zulegten und sich damit von den jüngsten Kursverlusten erholten.
Weniger gesucht waren indes Defensivtitel: RWE (Kurswerte anzeigen)und Fresenius Medical Careblieben mit ihren Kursgewinnen hinter der allgemeinen Markterholung zurück.
Hochtief: Spekulationen sorgen für Phantasie
Im MDax (Kurswerte anzeigen) reagierten die Aktien von Hochtief (Kurswerte anzeigen) mit einem Sprung um 5,1 Prozent auf einen Umbau an der Spitze des vom spanischen ACS -Konzern kontrollierten Baukonzerns. Hintergrund der Wechsel an der Spitze von Vorstand und wohl auch Aufsichtsrat soll ein Streit der Hochtief-Manager mit ACS über den künftigen Kurs des Unternehmens sein, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Unternehmenskreisen. Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow sieht die Spekulationen über eine komplette Übernahme von Hochtief durch ACS nun angeheizt.
Wall Street: Aktien von Cisco und Baumarktkette Lowe´s ziehen an
Gefragt waren Aktien der weltweit zweitgrößten Baumarktkette Lowe's, die um 6,2 Prozent anzogen. Lowe's hat im Quartal unter anderem von spürbar angezogenen Einkäufen im Vorfeld des Wirbelsturms "Sandy" profitiert. Zudem stiegen die Verkäufe von Einfamilienhäusern in den USA um 2,1 Prozent.
Auch ein Milliarden-Zukauf des weltgrößten Netzwerk-Ausrüsters Cisco kam bei Anlegern gut an. Cisco kauft für 1,2 Milliarden Dollar die auf Cloud Comupting spezialisierte Meraki. Die Aktien von Cisco gewannen zuletzt 1,5 Prozent.
Dagegen ging es für die Anteile von TAG Immobilien um 2,38 Prozent nach unten. Die Immobiliengesellschaft hat den Zuschlag für die bundeseigene Immobiliengesellschaft TLG Wohnen erhalten und wird zur Finanzierung eine Kapitalerhöhung durchführen.
Ölpreise steigen - Blick auf Gaza
Das Fass der europäischen Sorte Brent verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 111,32 Dollar. Amerikanisches WTI-Öl wurde zu 89,04 Dollar 2,4 Prozent höher gehandelt.
Marktbeobachter begründeten die höheren Ölpreise zum einen mit den zuletzt festeren Aktienmärkten. Zudem rücken wegen des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern Angebotssorgen in den Fokus. Eine Ausweitung des Konflikts, möglicherweise auf wichtige arabischen Ölförderländer, könnte das derzeit hohe Angebot an Rohöl massiv beeinträchtigen.
Euro stabil über 1,27 Dollar vor Euro-Gruppen-Treffen
Der Kurs des Euro hat sich stabil über der Marke von 1,27 Dollar gehalten. Die Anleger gönnen sich nach Einschätzung von Händlern vor dem Sondertreffen der Euro-Finanzminister am Dienstag zur Krise in Griechenland eine Verschnaufpause. Im frühen Handel stand der Euro bei 1,2764 Dollar.
Bis Dienstag soll eine Lösung über die Finanzierungslücke des hoch verschuldeten Eurolandes gefunden werden, schreiben die Helaba-Experten. Auch die Entscheidung über die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland dürfte in den nächsten Tagen getroffen werden