Redmond - "Notification Manager" heißt das Microsoft-Programm, das voraussichtlich noch in diesem Jahr auf den Markt kommen wird. Es soll seine Nutzer vor überflüssigen Informationen schützen; immerhin ist die Informationsflut durch E-Mail und Internet zu einer zunehmenden Belastung am Arbeitsplatz geworden.
Sollte das Microsoft-Programm tatsächlich funktionieren, werden die Anwender nur noch dann gestört, wenn die Kombination aus elektronischer Sekretärin und Cyberpolizist die eingehenden Informationen als "dringend" einstuft.
Microsoft-Chefentwickler Bill Gates bürdet seiner Software keine leichte Aufgabe auf. Sie muss beim Eingang einer E-Mail einschätzen können, wie wichtig es für den User ist, die Nachricht sofort zu erhalten. Projektleiter Eric Horvitz zumindest glaubt an die Intelligenz seines kommenden Programms: "Die Software berücksichtigt einerseits den Informationswert der Mitteilung, andererseits aber auch die Kosten der Unterbrechung des Empfängers", erklärt der Microsoft-Manager.
Nutzer werden per Digital-Kamera überwacht
Die notwendigen Daten für die Entscheidungsfindung sammelt das Programm durch die kontinuierliche Überwachung der eingehenden Informationen und die Beobachtung des Computer-Users via Digital-Kamera. Die Software beobachtet dabei etwa auch, ob der Anwender gerade tippt, telefoniert oder mit einem Kollegen spricht.
Der "Notification Manager" soll auch für Mobiltelefone, Handhelds oder Pager eingesetzt werden können. Das Programm wird Ankündigungen zufolge eines der Kernfeatures der vergangenen Monat vom Redmonder Software-Riesen vorgestellten Microsoft.Net-Strategie sein.