Tokio "Business as Usual"
Tokio - Einen Tag nach Bekanntgabe eines neuen Rekord-Konjunkturpakets der japanischen Regierung hat der Aktienmarkt in Tokio knapp behauptet geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte ging mit einem geringfügigen Verlust von 15,27 Punkten beim Stand von 14.413,00 Zählern aus dem Markt.
Zuvor hatte die Kreditbewertungsagentur Moody's eine Abwertung der Bonität japanischer Staatspapiere bekanntgegeben. Hintergrund sei die zunehmende Unsicherheit über die Verfassung der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt. Am Montag hatte die Regierung das größte Konjunkturpaket aller Zeiten im Volumen von rund 24 Billionen Yen (336 Milliarden Mark) vorgestellt.
Damit hofft sie, die Wirtschaft nach zwei Jahren Rezession wieder auf den Wachstumspfad führen zu können. Zwecks Finanzierung dieser Maßnahmen wird Japan sich jedoch noch weiter verschulden müssen. Die Gesamtverschuldung liegt bereits bei annähernd 100 Prozent des Bruttinlandsprodukts.
Finanzminister Kiichi Miyazawa sagte am Dienstag, die Regierung habe mit dem jüngsten Paket, dem achten seit Zusammenbruch der "Luftblasenwirtschaft" Anfang der 90er Jahre, alles getan, was sie fiskalpolitisch tun konnte.
Am Devisenmarkt büßte der US-Dollar zum japanischen Yen leicht ein. Um 15 Uhr Ortszeit wurde die US-Währung mit 122,27-30 Yen nach 122,48-50 Yen am Montag nachmittag gehandelt.