Börse Dickes Plus
Frankfurt/Main - Auf dem Frankfurter Börsenparkett kletterte der Dax um 144,12 auf 4783,77 Punkte. Im computergestützten Xetra-Handel verbesserte sich das Marktbarometer um 139,3 auf 4783,18 Punkte. Der M-Dax der 70 führenden Nebenwerte rückte um 48,11 auf 3920,73 Punkte vor. Der Commerzbank-Index stieg um 56,80 auf 4383,60 Punkte.
Deutliche Kursanstiege in New York und Tokio hatten für gutes Börsenklima gesorgt. In diesem Umfeld fielen Fusionsgerüchte aus der Chemiebranche auf fruchtbaren Boden. Zeitungsberichten zufolge planen die Frankfurter Hoechst AG und der französische Konzern Rhone Poulenc eine Fusion. Obwohl beide Unternehmen jede Stellungnahme abgelehnt hatten, rückten Hoechst um 5,61 Prozent auf 79,10 Mark vor. Branchenkenner halten eine eventuelle Hochzeit der beiden Chemie-Giganten durchaus für sinnvoll. "Beide Konzerne verfolgen eine ähnliche Strategie", sagte ein Analyst eines Frankfurter Bankhauses. "Da steckt jede Menge Potential dahinter."
Andere Chemietitel profitierten von den Fusionsgerüchten, zumal der US-Pharma-Gigant Dupont hatte verlauten lassen, ebenfalls auf Partnersuche zu sein. Henkel stiegen um 4,98 Prozent auf 126,50 Mark, Bayer um 4,43 Prozent auf 68,40 Mark und BASF um 3,47 Prozent auf 65,60 Mark. Bayer und BASF wurden zudem als potentielle Käufer der Spezialchemie-Sparte des britischen Konzerns Zeneca gehandelt.
Einen Tag vor dem Start der Daimler-Chrysler-Aktie zogen Daimler um 7,09 Prozent auf 140,50 Mark an. Daimler-Chef Schrempp und Chrysler-Boß Eaton gaben am Nachmittag auf dem Börsenparkett einen Empfang. Vor und im Gebäude der Deutschen Börse AG hatten die zum weltweit drittgrößten Autokonzern der Welt fusionierten Unternehmen Teile ihrer Produktpalette, vom Auto bis zum Hubschrauber, aufgefahren. "Fehlt bloß noch, daß die einen Airbus hier reinschieben", witzelte ein Parketthändler. Daimler profitierten zudem von den von der französischen Regierung angekündigten Steuervergünstigungen für Airbus. Die käme auch der Daimler-Tochter Dasa zugute.
Zu den deutlichen Gewinnern des Tages zählten auch Telekom, Linde und Mannesmann. Telekom verteuerten sich um 6,7 Prozent auf 47,80 Mark, Linde rückten um 4,66 Prozent auf 989 Mark vor, Mannesmann legten um 4,6 Prozent auf 166 Mark zu. Im Abseits standen lediglich zwei der 30 Dax-Werte. Tagesverlierer wurden Metro mit einem Kursabschlag von 0,86 Prozent auf 115,50 Mark.
Am Rentenmarkt verbilligten sich Anleihen um bis zu 50 Pfennig. Die Umlaufrendite stieg um vier Basispunkte auf 4,08 Prozent. Der Rentenindex bröckelte auf 116,27 (Vortag: 116,46) Punkte ab. Der Commerzbank-Rentenmarktindex betrug 122,919 (minus 0,217). Zur Marktpflege kaufte die Bundesbank per Saldo Papiere im Wert von 116,6 Millionen Mark. DM-Auslandsanleihen tendierten behauptet.
Wegen der entspannten Lage im Irak hat sich der Dollar zum Fixing um über zwei Pfennig auf 1,6674 (Fixing Freitag: 1,6881) Mark verbilligt. Am Nachmittag gab die US-Währung auf 1,6651/64 Mark nach. Auch Gold war am Montag deutlich billiger. Die Feinunze kostete zum zweiten Fixing in London 294,85 Dollar. Am Vormittag war der Preis bei 295,35 Dollar festgestellt worden, nachdem es zum zweiten Fixing am Freitag auf 297,10 Dollar vorgerückt war.