WHO "Kein Gesundheitsrisiko durch Handys"
Nokia, Ericsson und Siemens können aufatmen: Die Weltgesundheits-Organisation WHO hat verkündet, dass Gesundheits-Risiken durch Handys bislang nicht nachzuweisen sind.
Genf - Seit Jahren vermuten Handy-Kritiker, dass Strahlungen von Mobiltelefonen Krebserkrankungen im Kopf- und Nackenbereich verursachen können - für entsprechende Vermutungen konnten die WHO-Experten jedoch keine wissenschaftlichen Beweise ausfindig machen.
Kleiner Wermutstropfen für die Handy-Bauer: Die Genfer UN-Einrichtung will die Untersuchungen noch mindestens drei bis vier Jahre weiterführen, um gesicherte Erkenntnisse zu erhalten. Bis auf weiteres riet die UN-Organisation jedoch Regierungen und Gesundheitsbehörden von besonderen Schutzmaßnahmen ab.
Die WHO-Erklärung folgt der Ankündigung der U.S. Food and Drug Administration, Gesundheitsbedrohungen durch Mobiltelefone untersuchen zu lassen. Auch hatte erst kürzlich ein britisches Expertenpanel davor gewarnt, Kinder mit Handys telefonieren zu lassen. "Die derzeitigen Forschungsergebnisse geben keinen Grund, spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Nutzung von Mobiltelefonen zu ergreifen", gibt die Erklärung jetzt vorläufig Entwarnung.
Personen, die dennoch besorgt seien, rät die Organisation, Mobiltelefone so selten wie möglich zu nutzen oder Freisprecheinrichtungen einzusetzen, damit die Geräte nicht in unmittelbarer Körpernähe ihre Strahlen aussenden.
Die der Weltgesundheitsorganisation angeschlossene International Agency for Research on Cancer koordiniert derzeit verschiedene Studien in zehn Ländern, die klären sollen, ob ein Zusammenhang zwischen der Nutzung von Handtelefonen und Krebserkrankungen im Kopf- und Nackenbereich besteht. Die Forschungen sollen bis ins Jahr 2003 abgeschlossen sein. Die einzige bislang eindeutig nachweisbare Gefährdung durch Mobiltelefone gehe von einer unsachgemäßen Nutzung im Straßenverkehr aus, so die WHO.
Jochen A. Siegle, Miami