Börse heute High-Techs im Sturzflug
Frankfurt am Main - Deutliche Kursverluste bei den Technologiewerten haben den Dax am Donnerstag um 2,6 Prozent auf 6874 Zähler gedrückt. Der Mdax gab um 0,9 Prozent auf 4406 Punkte nach. Der Nemax-50 verlor 3,1 Prozent oder 189,84 auf 5.948 Zähler. Der Nemax-All-Share sank um 3,4 Prozent oder 187,67 auf 5.369 Punkte.
Die Technologiewerte im Dax hätten unter einem Interview von Ericsson Chef Kurt Hellstrom gelitten, sagte ein Händler. Danach würden die hohen Kosten für die UMTS-Mobilfunklizenzen die gesamte Telekommunikationsbranche belasten, weil Telefongesellschaften die Gerätehersteller zwingen könnten, sich an den enormen Kosten zu beteiligen. Daneben hätten Gewinnwarnungen bei SCM Microsystems und Unisys in den USA die Anleger verschreckt. Überdies sind Zinsängste noch nicht aus der Welt. Die US-Notenbank Fed hatte zwar wie erwartet die Zinsen am Mittwoch unverändert gelassen, doch vor weiteren Inflationsgefahren gewarnt. Dadurch wurden besonders die am Neuen Markt gelisteten Titel unter Druck.
Epcos-Aktien führten mit einem Minus von 8,3 Prozent auf 111 Euro die lange Liste der DAX-Kursverlierer an. Infineon büßten um 4,7 Prozent auf 83,90 Euro ein. Gleichfalls stark unter Druck gerieten Deutsche Telekom. Die T-Aktien brachen um 7,7 Prozent auf 58,70 Euro ein, weil Stützungskäufe ausblieben.
Unter den vier Gewinnern im Dax legten BMW-Aktien mit einem Plus von 4,7Prozent am meisten zu. Die Aktie kostete zuletzt 32,92 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ihre bisherige Einschätzung der Auto-Aktie bestätigt. RWE retteten sich im späten Handel am Tag der Hauptversammlung ins Plus und schlossen bei 35,8 Euro. Das sind 0,9 Prozent mehr als am Vortag. Das Bundeskartellamt hatte zuvor die Fusion mit VEW genehmigt. m Neuen Markt brachen Aktien von SCM Microsystems um 37,2 Prozent auf 58,50 Euro ein. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal eine Gewinnwarnung ausgegeben.
Wall Street: Dow begrenzte Anfangsverluste
Auch in den USA zeichnete sich ein negativer Trend ab. Der Nasdaq lag zu Börsenschluss in Europa 0,5 Prozent im Minus. "Eine Erholung könnte nur dann einsetzen, wenn sich der US-Markt festigt", sagte ein Händler in Frankfurt. Der Dow Jones begrenzte dagegen seine Anfangsverluste auf ein Minus von 0,4 Prozent auf 10483 Zähler.
Europa: Unter Druck
Kursverluste in London und Paris belasteten die europäischen Standardwerte im EuroStoxx50. Der Index gab um 3,2 Prozent auf 5 061,63 Punkte ab. Die britischen Standardtitel haben den Handelstag am Donnerstag mit deutlichen Verlusten beendet. Der Ftse-100-Index verlor 74,5 Punkte oder 1,2% auf 6239,0 Zähler. Sehr schwach hat auch der der Aktienmarkt an der Börse in Madrid am geschlossen. Der Ibex-35-Index büßte 2,05 Prozent oder 216,80 Punkte auf 10.366,40 ein. Händler begründeten die Kursverluste mit der schwachen Eröffnung in New York sowie Gewinnmitnahmen.
Euro: Legte Kehrwende hin
Der Euro legte eine Kehrtwende hin und wurde zuletzt bei 0,9511 Dollar fester gehandelt. Damit kostete die US-Währung zuletzt 2,0563 Mark. Devisenhändler wurden von dieser Entwicklung überrascht. Die gemeinsame Währung habe möglicherweise von der Erholung des Yen gegenüber dem Dollar profitiert, hieß es.
Auch der Rentenmarkt tendierte fester. Die Umlaufrendite wurde am Nachmittag bei 5,28 (Mittwoch: 5,29) Prozent fest gestellt. Der Bund-Future legte um 0,5 Prozent oder 0,51 Punkte auf 105 Zähler zu. Der Rex-Index gewann um 0,15 Prozent oder 0,16 Zähler auf 109 Punkte.
Die Schlussnotierung für Gold betrug am Donnerstag in London 289,10 Dollar pro Feinunze; nach einem Londoner Vormittagsfixing von 290,85 Dollar.