Spitzengehälter Breuers Banker führen mit 8,4 Millionen
München - Das ergab eine Studie der Personalberatung Spencer Stuart. Die Gehälter der Top-Mangager der 30 im Dax notierten Unternehmen sind seit 1997 um 40 Prozent gestiegen, so ein weiteres Ergebnis.
Damit gleiche sich Deutschland ein Stück an die internationalen Gepflogenheiten an, sagte Otto Werner Obermaier, Deutschland-Chef von Spencer Stuart. Zudem müssten die traditionellen Konzerne versuchen, mit den Neue-Markt-Unternehmen mitzuhalten, die Führungskräfte oft mit lukrativen Aktien-Optionen locken.
Grundlage der Untersuchung sind die Geschäftsberichte des Jahres 1999. An der Spitze lagen demnach die Vorstände der Deutschen Bank rund um Konzern-Chef Rolf Breuer. Sie strichen mit durchschnittlich 8,4 Millionen Mark mehr als drei Mal soviel Gehalt ein wie zwei Jahre zuvor.
Für den gesamten Vorstand gab DaimlerChrysler 1999 am meisten aus: Die 17 Top-Leute an der Konzernspitze verdienten insgesamt 108 Millionen Mark. Das Pro-Kopf-Einkommen verdreifachte sich somit auf 6,3 Millionen Mark.
Dabei gebe es zwischen den einzelnen Konzernen große Unterschiede. Die Vorstandsmitglieder von Linde, Fresenius, MAN und Lufthansa mussten sich mit jeweils gut einer Million Mark im Jahr begnügen.
Profitiert haben von den Gehaltsanhebungen nur Männer. Laut Spencer Stuart gab es im vergangenen Jahr keinen weiblichen Vorstand in einem Dax-Unternehmen.
Bald Vorstands-Gehälter wie in den USA?
Bei der Entlohnung ihrer Führungskräfte setzen die Konzerne der Studie zufolge immer stärker auf erfolgsabhängige Komponenten. "In der Regel ist zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bezüge vom Konzernergebnis, dem Aktienkurs oder von dem Erreichen individueller Ziele abhängig", so Obermaier.
Ihm zufolge gleichen sich die Vorstandsbezüge damit internationalen Standards an. "Allerdings sind wir noch weit entfernt von amerikanischen Verhältnissen," sagte er. Gehälter in dreistelliger Millionenhöhe seien hier zu Lande in nächster Zeit nicht zu erwarten.
Das einziges Unternehmen, bei dem die Vorstandsbezüge in den letzten zwei Jahren sanken, ist der Studie zufolge BMW. Hier ging das Durchschnitts-Verdienst um gut ein Drittel auf 1,6 Millionen Mark zurück. Nach Einschätzung von Beobachtern liegt dies vor allem an dem Rover-Debakel und dem personellen Aderlass im Zuge der Krise. Mehrere jüngere Führungskräfte rückten in den Vorstand auf, das Durchschnitts-Einkommen sank.