Investmentbank-Studie
Topbankern soll es an den Kragen gehen
Weltweit planen Investmentbanken einer Studie zufolge Entlassungen und Gehaltskürzungen. Anders als bei bisherigen Sparrunden könnten diesmal auch Führungskräfte betroffen sein.
Goldenes Portal in New York: Investmentbanken setzen zu einer weiteren Sparrunde an
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New York - Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) rechnet mit dem Abbau von weiteren 10 bis 12 Prozent der weltweiten Stellen in Investmentbanken. Dabei seien voraussichtlich nicht nur Händler und Banker der zweiten Reihe betroffen, sondern auch Führungskräfte, sagen die BCG-Experten in einem Bericht voraus. Zudem dürften die Gehälter und Boni weiter sinken. "Da Erträge und Gewinne sinken, müssen Banken neue Anreize finden, um ihre Toptalente zu halten", heißt es in der Studie.
In der Vergangenheit seien üblicherweise 40 bis 50 Prozent der Einnahmen in die Vergütung der Banker geflossen. Damit könnte es laut BCG vorbei sein. Rund um den Globus haben Investmentbanken bereits Zehntausende Stellen gestrichen. Sie reagierten damit auf die Flaute an den Kapitalmärkten und die härteren Kapitalvorschriften, die an den Gewinnen zehren.
Die Deutsche
Bank hat dagegen bislang noch keine größeren Einschnitte vorgenommen. Derzeit gebe es auch keine entsprechenden Pläne, sagte Finanzchef Stefan Krause. Experten gehen aber davon aus, dass das Institut um Einsparungen nur dann herumkommt, wenn es gelingt, kräftig Marktanteile zu gewinnen.
Vor der Finanzkrise hatten Investmentbanken Eigenkapitalrenditen von mehr als 30 Prozent erzielt. Mittlerweile sind sie oft froh, wenn sie einstellige Werte erwirtschaften können. Die BCG-Experten halten mittelfristig Renditen um 15 Prozent herum für realistisch. "Wunder sind nicht in Sicht", sagt Philippe Morel, der den Kapitalmarktbereich bei der Beratungsfirma leitet.