Börse heute Knapp behauptet - Schering klar vorn
Frankfurt am Main - Kurz nach Handelsbeginn in den USA lag der Dax noch 0,2 Prozent im Minus bei 7032 Punkten. Nach einem freundlichen Start war der Index im Tagesverlauf ins Minus gerutscht. Der Nemax-50 erholte sich von seinen frühen Verlusten, stand aber bis gegen 17.30 Uhr noch immer um 0,4 Prozent im Minus bei 6105 Zähler. Der M-Dax gab um 0,7 Prozent auf 4444 Stellen nach.
Schering führten im Dax die Gewinnerliste an - mit deutlichem Abstand vor den übrigen Werten. Die Aktien des Berliner Pharmakonzerns legten um 4,4 Prozent auf 58,79 Euro zu.
Unverändert unter Druck standen die Aktien von Infineon, die sich um 5,5 Prozent auf 87,40 Euro verbilligten. Anleger nahmen Gewinne mit. Am Vortag hatte der Kurs um 5,15 Prozent zugelegt.Das Pharmaunternehmen habe noch einige Medikamente in der "Pipeline" und verfolge eine aussichtsreiche Biotech-Strategie, heißt es zur Begründung.
Das Mutterhaus Siemens büßte 1,8 Prozent auf 155,85 Euro ein und Schwester Epcos 2,8 Prozent auf 120,41 Euro. EON erholen sich von den Vortagesverlusten und rücken um 2,2 Prozent auf 51,77 Euro vor.
Gemischt zeigten sich die Finanzwerte. Während Deutsche Bank und HypoVereinsbank jeweils drei Prozent zulegten, verloren Commerzbank ein Prozent auf 38,00 Euro. Dresdner Bank verbuchten ein Plus von 0,6 Prozent auf 42,50 Euro.
Stock und steif verharrten Deutsche Telekom bei 63,50 Euro. Hier soll die Deutsche Bank ein "Absaufen" des Kurses verhindern. Schließlich wolle die Telekom nicht die Privatanleger verärgern, die zum diesem Kurs die dritte Tranche zugeteilt bekommen haben. Damit lasse den Markt bislang die US-Fantasie bei der Deutschen Telekom relativ kalt. Nach dem Scheitern der Fusion zwischen MCI WorldCom und Sprint könnten sich die Bonner wieder an Sprint nähern, hatte Analysten gemunkelt.
In der zweiten Reihe klettern ProSieben, weil die Kirch-Gruppe aus ProSieben und SAT1 einen neuen Mediengiganten schmiedet. Die Aktien steigen um 4,5 Prozent auf 117 Euro. AGIV sinken um 39,9 Prozent auf 11,20 Euro auf Grund des Dividendenabschlags.
New York: Nasdaq rauf, Dow freundlich
Wenige Stunden vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung durch die US-Notenbank eröffnete der Dow Jones um 0,5 Prozent fester bei 10.552 Punkten, gab im Verlauf aber einen Teil der Gewinn wieder ab. Gegen 17.30 Uhr MESZ notierte der Index um 0,2 Prozent höher bei 10.522 Punkten. Gleichzeitig gewann der Nasdaq deutlich um 1,5 Prozent auf 3916 Zähler.
Gegen 20.15 Uhr MESZ dürfte Alan Greenspan den Anleger den Weg für den zukünftigen Kurs der Aktien weisen und die Zinsentscheidung verkünden. Zwar rechne die Mehrheit der Marktteilnehmer nicht damit, dass die US-Notenbanker die Zinsen erhöhen, aber das Restrisiko bleibe, so ein Händler.
Ob Greenspan den Aktienmarkt mit seiner Entscheidung aus dem Sommerschlaf wachküssen wird, bleibt abzuwarten. Schließlich steht in der kommenden Woche schon wieder der nächste Arbeitsmarktbericht an, den Investoren als nächste Ausrede für ihre Lethargie nutzen könnten.
Händler können sich zwar vorstellen, dass es bei einer Bestätigung der Leitsätze eine kleine Erleichterungsrallye gebe. Aber Greenspan werde sicherlich wieder mahnende Worte finden, die den Aktienmarkt verunsicherten, so ein Marktteilnehmer.
Devisen: Euro stabil über 94-Cents-Marke
Am Frankfurter Devisenmarkt wurde der Euro am frühen Abend bei 0,9430 Dollar gehandelt. Damit war die US-Devise 2,0740 Mark wert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9401 (Vortag: 0,9327)Dollar festgesetzt, was 2,0774 Mark(2,0804) entspricht.