Forrester Reseach
Alltagsgüter werden zunehmend online geordert
Bislang bestellen nur wenige Verbraucher Milch oder Zahnpasta im Internet. Bis zum Jahr 2005 sollen die europäischen Verbraucher jedoch Güter des täglichen Bedarfs im Wert von 55 Milliarden Euro online ordern.
Amsterdam - Dieser Batzen entspräche fünf Prozent des für 2005 insgesamt erwarteten Branchenumsatzes, heißt es in der Studie "Online Grocers Diversify" des Marktforschungsinstituts Forrester Research. Damit hätte der als relativ rückständig geltende europäische Online-Lebensmitteleinzelhandel den US-amerikanischen überrundet.
Bislang ist Großbritannien beim Online-Lebensmitteleinzelhandel führend, schreiben die Marktforscher. Die Handelsketten Tesco, Cheshunt, und Iceland Frozen Foods hätten im vergangenen Jahr auf diese Weise 99 Millionen Euro Umsatz gemacht. Für Großbritannien schätzen die Forrester-Analysten den Anteil des Online-Umsatzes am Gesamtumsatz der Branche im Jahr 2005 auf sieben Prozent, für die skandinavischen Länder auf sechs Prozent und für Deutschland und Frankreich auf drei Prozent.
Die Kunden des Online-Lebensmitteleinzelhandels sind junge, gut ausgebildete Städter, die 50 Prozent mehr verdienen als das Offline-Publikum. 40 Prozent haben Kinder. "Diese Kunden tauschen gerne etwas mehr Freizeit gegen das Recht, ihr Obst selbst auszusuchen", sagt Matthew Gordon, Senior Analyst bei Forrester: "Obwohl die
Kunden von Tesco bis zu eine Woche auf ein Zeitfenster für die Lieferung warten müssen und 13 Prozent der Bestellungen falsch ausgeliefert werden, würden 90 Prozent den Service weiterempfehlen."
Bisher befinden sich die europäischen Lebensmittel-Einzelhändler laut Gordon noch in der Experimentierphase. Kleine Verbrauchergruppen würden aus bereits bestehenden
Geschäften versorgt, was etwa 0,1 Prozent des Umsatzes ausmacht.