Commerzbank
Unsicherheit contra Arbeitsplatz-Abbau
Der Bankführung droht ein ähnliches Dilemma wie den Frankfurter Nachbarn: Eine schnelle Entscheidung ist erwünscht, doch muss es eine Vollfusion sein? Die Gewerkschaft ist dagegen.
Frankfurt - "Eine Fusion in der Kreditwirtschaft ist halt immer eine sehr
schwierige Sache - mit vielen Unbekannten", sagt die Banken-Analystin
der Münchner HypoVereinsbank, Natalie Grasegger. Die Stimmung der
Beschäftigten sei dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Vollfusion könnte bis zu 20.000 Arbeitsplätze kosten
Die
Ankündigung, alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bis hin zur
Vollfusion auszuloten, weckt zwangsläufig Existenzängste bei den rund
80.000 Mitarbeitern beider Institute. Es sei verständlich, wenn die
Führungsspitzen die Verhandlungen beschleunigten, urteilt Grasegger.
Nach Einschätzung der Gewerkschaft Handel, Banken und
Versicherungen (HBV) würde eine Fusion von Dresdner und Commerzbank
20.000 Arbeitsplätze kosten. Jede fünfte der 2.300 Filialen beider
Institute könnte geschlossen werden, glaubt HBV-Bankensekretär Uwe
Foullong.
"Ein solcher Kahlschlag wäre nicht hinzunehmen." Foullong,
der im Aufsichtsrat der Commerzbank sitzt, spricht sich daher auch
gegen eine Großfusion aus. Bis dahin ist es aber ohnehin ein weiter
Weg.
"Derzeit ist noch völlig offen, was herauskommt", so Commerzbank-
Chefvolkswirt Ulrich Ramm. "Wir gehen von null bis hundert alles
durch."