Entrium Wird an italienische Bipop verkauft
Nürnberg/Mailand - Beide Unternehmen teilten am Montagabend mit, es sei Einvernehmen über das Übernahmeangebot für 68 Prozent der Aktien der Entrium Direkt Bankers AG, Nürnberg, erzielt worden. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet worden. Entrium wird mit 2,5 Milliarden Euro bewertet. Voraussichtlich im September soll der Mitteilung zufolge bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung von Bipop die Übernahme offiziell gebilligt werden.
Der Tausch solle im Verhältnis von einer Entrium Aktie zu sieben neuen Bipop-Aktien erfolgen. Entrium firmierte bis Mitte vergangenen Jahres unter dem Namen Quelle Bank AG. Seit September 1999 ist das Unternehmen am Neuen Markt der Frankfurter Börse notiert. Im vergangenen Jahr machte Entrium einen Gewinn von 36 Millionen Mark. Die italienische Regionalbank Bipop mit Sitz in Brescia/Mailand wird zu den dynamischsten Banken Italiens gerechnet.
Im kommenden Jahr wolle BiPop in Deutschland und Frankreich an die Börse gehen, hieß es in italienischen Medienberichten. Von der regionalen Volksbank hat sich BiPop innerhalb weniger Jahre zu einer der innovativsten italienischen Banken entwickelt. Auf Grund der starken Nutzung des Internets als Vertriebskanal hat der Aktienkurs der BiPop im vergangenen Jahr um 300 Prozent zugelegt. Gemessen an der Börsenkapitalisierung ist BiPop derzeit die fünftgrößte italienische Bank. Als ihr Kerngeschäft definiert BiPop die Vermögensverwaltung. Hier besetzt die Bank gemessen am Marktanteil in Italien derzeit den sechsten Platz.
Entrium ist der kleinste unter den vier deutschen börsennotierten Direktbanken und Discountbrokern - und der mit der geringsten Börsen-Phantasie. Im Gegensatz zu Comdirect, Consors und Direkt-Anlage-Bank ist das Wertpapiergeschäft von Entrium schwach. Mit dem geplanten Börsengang der Postbank dürfte Entrium noch weiter ins Hintertreffen geraten.