Fondskrise
Vier weitere Schiffe von HCI Capital sind pleite
Neue Hiobsbotschaft für Kunden von HCI Capital: Auch im Schiffsfonds "Shipping Select 26" sind vier Produktentanker pleite. Wiederum ist den involvierten Banken der Geduldsfaden gerissen - betroffen sind fast 2000 Anleger.
Tanker in Not: HCI Capital musste zuletzt sechs Schiffe in die Pleite entlassen
Foto: A2800 epa Yuri Bereznyuk/ dpa
Hamburg - Wie HCI
Capital auf Anfrage von manager magazin Online bestätigt, wurde auch für vier Produktentanker aus dem Fonds "Shipping Select 26" Insolvenzantrag gestellt. Es handelt sich um die Schiffe "Hellespont Centurion", "Hellespont Challenger", "Hellespont Charger" und "Hellespont Chieftain", die allesamt für die Reedereigruppe Hellespont unterwegs sind.
Die Schiffe sind Teil des Dachfonds "Shipping Select 26", in den rund 1900 Anleger im Jahr 2008 etwa 65 Millionen Euro einbezahlt haben. Weitere rund 115 Millionen Euro wurden laut Emissionsprospekt von Banken als Darlehen bereitgestellt. Zusammen mit den beiden Pleiteschiffen aus dem Fonds "HCI Shipping Select 28" summiert sich die Zahl der Schiffe, die HCI in diesen Tagen in die Pleite entlassen muss, damit auf sechs.
Grund für die Insolvenz ist nach Angaben des Emissionshauses wiederum die Weigerung beteiligter Banken, bereits ausgearbeitete Fortführungskonzepte für die in wirtschaftlicher Schieflage befindlichen Schiffe mitzutragen. So seien bereits sieben Millionen Euro Sanierungskapital über einen eigens dafür eingerichteten Fonds eingesammelt worden. Dann sei jedoch von Bankenseite ein Veto gegen den Sanierungsplan eingelegt worden.
Die Folge war der Gang der Fondsgeschäftsführung zum Insolvenzgericht. Im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens sollen die Schiffe nun von einer Auffanggesellschaft weiterbetrieben und später veräußert werden. Auch für die vier weiteren Schiffe des Fonds, bei denen es sich um Plattformversorger der gleichen Reederei handelt, werden derzeit Verkaufsoptionen geprüft, so das Emissionshaus.
Im Verkaufsprospekt war den Anlegern noch eine anähernde Verdopplung ihres eingesetzten Geldes mit dem Fonds in Aussicht gestellt worden. Die Hoffnungen darauf dürften aber inzwischen gering sein. Bislang haben die Investoren noch keine Ausschüttungen erhalten, und angesichts der aktuellen Lage dürfte auch durch die Schiffsverkäufe der Rückstand kaum aufzuholen sein.