Infineon Siemens will weitere Anteile an die Börse bringen
München - Infineon-Chef Ulrich Schumacher erklärte, noch in diesem Jahr werde sich Siemens von weiteren Anteilen an dem Halbleiter-Spezialisten trennen. Derzeit würde geprüft, wie die Emission marktschonend vonstatten gehen könne, sagte er im "Handelsblatt". Er halte dabei auch eine gleichzeitige Kapitalerhöhung zur Finanzierung des hohen Investitionsbedarfs für sinnvoll.
Derzeit hält Siemens noch 71 Prozent an Infineon. In einem ersten Schritt will der Konzern die Beteiligung auf weniger als 50 Prozent drücken. Dies ist frühestens im Herbst möglich. Beim Börsengang im März hatte sich der Konzern zu einer halbjährigen Haltefrist verpflichtet.
Infineon profitiert derzeit vom Boom in der Chipbranche. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 1999/2000 (30. September) kletterte der Umsatz nach früheren Angaben um 68 Prozent auf rund drei Milliarden Euro. Der Halbjahresüberschuss lag bei 279 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von sechs Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Laut "Handelsblatt" erwägt Schumacher die Ertragsprognose nach oben zu korrigieren. Analysten rechnen mit einem Vorsteuerergebnis von bis zu einer Milliarde Euro.
Infineon wird am Montag voraussichtlich mit einer Gewichtung von 5,36 Prozent in den Dax aufgenommen. Der Kurs lag am Freitag zunächst im Minus.