Thyssen Sprudelnde Gewinne
Düsseldorf - Das Ergebnis aus dem gewöhnlichen Geschäft stieg um 39 Prozent auf 2,1 Milliarden Mark. Damit sei die vor knapp zehn Jahren erreichte Bestmarke deutlich übertroffen worden, teilte die Thyssen AG (Duisburg) am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Düsseldorf mit. Der Gewinn vor Steuern habe mit 2,3 Milliarden Mark ebenfalls einen sehr hohen Wert erreicht.
Weltweit erwirtschafteten knapp 116.200 Thyssen-Mitarbeiter einen Umsatz von 43,5 Milliarden Mark. Das waren rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Aus dem Jahresüberschuß soll eine um vier auf 16 Mark erhöhte Dividende ausgeschüttet werden. In diesem Betrag ist wie im Vorjahr ein Bonus von zwei Mark enthalten. Inländische Aktionäre sollen nach dem Beschluß des Aufsichtsrates außerdem eine Steuergutschrift von 6,86 Mark erhalten.
Getragen wurde der kräftige Anstieg des Konzerngewinns vor allem vom lebhaften Stahlgeschäft. In diesem Bereich verdreifachte sich das Ergebnis auf mehr als 1,2 Milliarden Mark. Über weite Strecken des Berichtsjahres habe die gute Stahlkonjunktur zu einer hohen Kapazitätsauslastung und einem Anstieg der Stahlerlöse beigetragen. Erstmals ist in diesen Zahlen für volle zwölf Monate die neue Thyssen Krupp Stahl AG enthalten. Insgesamt erreichte Thyssen in diesem Geschäftsfeld einen Umsatz von 15,5 Milliarden Mark.
Thyssen Industrie mit den Bereichen Autoteile (Thyssen Budd Automotive), Produktionssysteme und Aufzüge legten bei Umsatz und Gewinn ebenfalls kräftig zu. Mit 13,8 Milliarden Mark lag er 20 Prozent über dem Vorjahr. Der Unternehmensbereich Handel und Dienstleistungen schrumpfte dagegen wegen der Abgabe von Firmenteilen um neun Prozent auf 17,4 Milliarden Mark.
Der Aufsichtsrat beschloß ein Investitionsprogramm von 3,3 Milliarden Mark mit Schwerpunkten in den Kerngeschäften. Insgesamt erreicht das bewilligte Investitionsvolumen damit 5,6 Milliarden Mark.
Zufriedenstellend sei der Start in das Geschäftsjahr 1998/99 gelaufen. In den vergangenen Wochen seien allerdings in allen Sparten leichte Abschwächungstendenzen spürbar gewesen.
Vorrangige Aufgabe im neuen Geschäftsjahr sei die Umsetzung der Fusion mit Krupp, hieß es weiter. Hierüber sollen die Aktionäre der beiden Traditionskonzerne von Rhein und Ruhr in gut zwei Wochen in außerordentlichen Hauptversammlungen entscheiden. Die Thyssen Krupp AG (Duisburg/Essen) werde dann am 1. März 1999 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Oktober 1998 an den Start gehen.