Analysten Empfehlungen vom Nachmittag
Hamburg - Als "Outperformer" bezeichnen die Analysten von Morgan Stanley Dean Witter in ihrer Ersteinschätzung die Direkt Anlage Bank (DAB; 507 230). Das Kursziel liegt bei 48 Euro (aktuell rund 38 Euro). Die DAB sei mit 220.000 Konten zum Ende des 1. Quartals der drittgrößte Direktbroker in Europa. Sie unterscheide sich von Wettbewerbern durch das B2B-Geschäft, wobei sie Finanzintermediären Portfolio-Management und Aktienhandel anbiete.
In diesem Bereich gebe es relativ wenig Konkurrenz. Zudem sei die DAB relativ fondsorientiert und dadurch weniger von Kommissionen aus dem Handel abhängig. Morgan Stanley erwartet für die DAB vor dem Hintergrund von Skaleneffekten ein höheres Margenwachstum als für die Wettbewerber. Die Gewinnschätzung für 2000/01: minus 0,01/0,42 Euro je Aktie.
Systematics: Kursziel 85 Euro / "Kaufen" (M.M.Warburg)
Die Investmentbank M.M. Warburg & Co. hat die Aktien des am Neuen Markt notierten IT-Dienstleister Systematics AG (727 680) von "Halten" auf "Kaufen" herauf gestuft. Auf Sicht von zwölf Monaten sei für die Aktie ein Kursziel von 85 Euro (aktuell rund 55 Euro) angemessen, schreibt der zuständige Analyst Achim Fehrenbacher. Mit der Übernahme der MSH International Service rückwirkend zum 1.April entsteht laut dem Analysten der größte IT-Dienstleister am Frankfurter Neuen Markt. Die teilweise in bar abgewickelte Übernahme mache Goodwill-Abschreibungen erforderlich, die das Ergebnis der Aktie unter die Planzahlen des Unternehmen rutschen ließen.
Vor Goodwill-Abschreibung erwartet Fehrenbacher bereits für das laufende Jahr einen Anstieg des Gewinns je Aktie auf 1,16 Euro, statt der geplanten 0,64 Euro. MSH verfüge über eine starke Präsenz und gute Kundenstruktur in den wichtigen Märkten, Frankreich und Spanien, in denen Systematics bisher unterrepräsentiert sei. MSH habe sich auf die hardware-nahen Aufgaben Systemintegration und Betrieb konzentriert, während Systematics die Sparten Beratung und Lösungen ausgebaut habe. Da die Branchenausrichtung sehr ähnlich seien, erwartet Fehrenbacher weitere Cross-Selling- und Synergieeffekte.
Metabox: Kursziel 93 Euro / "Erheblich unterbewertet" (Berenberg)
Metabox (692 120) ist nach Ansicht der Berenberg Bank trotz des jüngsten Kursanstieges im April noch immer erheblich unterbewertet. Analyst Marc Osigus begründet seine Kaufempfehlung mit dem zu niedrigen prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,6 für das Geschäftsjahr 2003. Das mittelfristige Kursziel setzt er auf 93 Euro (aktuell knapp 66 Euro).
Metabox sei mit dem jüngst gemeldeten Auftrag für 500.000 Set-Top-Boxen bereits Weltmarktführer, heißt es weiter in der Begründung. Und der Markt für interaktive Fernseher wachse rasant. So werde in den USA nach einer Schätzung von Forrester die Zahl der TV-Surfer von 1999 bis 2003 um 1.600 Prozent steigen. Metabox sollte als einer der technischen Vorreiter in dieser Branche erheblich von der Entwicklung partizipieren, meint Osigus.
ASM Lithography: Kursziel 55 Euro / "Kauf mit Risiko" (Salomon)
Die ASM Lithography Holding NV (894 248) ist in einer erstmaligen Einschätzung durch das Investmenthaus Schroder SalomonSmithBarney als "Kauf mit hohem Risiko" eingestuft worden. Das Kursziel der Analysten auf Sicht von zwölf Monaten liege bei 55 Euro (aktuell knapp 38 Euro). Die Analysten gehen davon aus, dass der Ausrüster für die Halbleiterindustrie die weltweite Marktführerschaft in dem Bereich übernehmen wird und die Konkurrenten Nikon Corp und Canon übertrumpft.
Entsprechend sollte das niederländische Unternehmen in der Lage sein, höhere Wachstumsraten als die Konkurrenz zu erzielen. Der weltweite Markt für Halbleiter sollte um 35 Prozent in diesem Jahr und weitere 30 Prozent in 2001 wachsen. Die Produkte von ASM Lithography hätten dabei eine besonders ausgereifte Stellung im Markt und wiesen einen Entwicklungsvorsprung von zehn Monaten aus.