Volkswagen
Ex-Manager Lopez wegen Spionage in USA angeklagt
Sein Wechsel zu den Wolfsburgern führte Anfang der 90er Jahre zu einem tiefen Zerwürfnis mit dem Wettbewerber General Motors. Nun hat ein US-Gericht Jose Ignacio Lopez wegen Industriespionage angeklagt.
Detroit - Dem Basken wird vorgeworfen, geheime Unterlagen seines Arbeitgebers General Motors (GM) an Volkswagen (VW)geleitet zu haben, bevor er 1993 zu den Wolfsburgern wechselte. Das erklärte das US-Justizministerium am Montag.
Nach der Anklageschrift des Bezirksgerichts in Detroit habe
Lopez VW Material über neue GM-Modelle, eine geplante neue Produktionsstätte und Preise von Zulieferfirmen zukommen lassen. Das Justizministerium erklärte, es werde Spanien um die Auslieferung Lopez' ersuchen.
Der Manager hatte im März 1993 seinen Posten als Einkaufschef des weltweit größten Auto-Produzenten GM aufgegeben und war zu VW gewechselt, dem größten europäischen Auto-Hersteller. Hier arbeitete er ebenfalls als Chefeinkäufer.
GM warf Lopez vor, vertrauliches Material mitgenommen zu haben, und leitete gerichtliche Schritte gegen VW
ein. Lopez bestritt die Vorwürfe, musste aber 1996 von seiner Stelle bei VW zurücktreten.
Der lange Rechtsstreit zwischen den beiden Auto-Riesen endete mit einem Vergleich: Anfang 1997 willigte VW nach langem Rechtsstreit ein, 100 Millionen Dollar (heute rund 215 Millionen Mark) an GM zu zahlen und außerdem Kfz-Teile für eine Milliarde Dollar bei GM zu kaufen.