Euwax Broker Starten gut mit 17,10 Euro
Stuttgart - Mit 17,10 Euro wurde der erste Kurs für die Aktien der Euwax Broker am ersten Handelstag im Amtlichen Handel der Stuttgarter Börse festgestellt. Nach der ersten Taxe wäre bei besserer Börsenlaune auch ein Startkurs von 18 Euro möglich gewesen.
Die angebotenen 750.000 Stückaktien waren mehr als achtfach überzeichnet worden. Rund 70 Prozent wurden Privatanlegern, rund 30 Prozent institutionellen Anlegern zugeteilt.
Mitte 1999 wurde an der Stuttgarter Börse die Euwax als neues Marktsegment für den Handel mit Derivaten eröffnet. Die European Warrant Exchange, wie Euwax in Langfassung heißt, ist beim Handel mit Optionsscheinen inzwischen nach eigenen Angaben in Europa die größte Börse ihrer Art und damit der Optionsscheinmarkt mit der größten Liquidität. An der Euwax ist bisher die Euwax Broker AG, schon seit rund anderthalb Jahren in der Bundesrepublik der größte Optionsschein-Broker, der einzige Skontroführer. Über deren Computer laufen laut Euwax deutlich mehr als 60 Prozent des deutschen Optionsscheingeschäfts.
Ob das so bleiben wird, ist zweifelhaft. Starke Konkurrenz droht von der Deutschen Börse AG. Mit dem Ende der Zeichnungsfrist bei Euwax eröffnete der Optionsschein-Handel auf den Rechnern in Frankfurt. Wenn sich andere führende Optionsscheinhändler wie die Citibank diesem Eurex-System anschliessen, dürfte das Euwax Marktanteile kosten.
Bislang lebt es sich Marktführer ganz gut: Im ersten Quartal habe der Gewinn nach Steuern 3,6 Millionen Euro erreicht, nach 4,7 Millionen im ganzen vergangenen Jahr, berichtet Euwax. Mit den wenigsten 8,25 und maximal 10,5 Millionen Euro, die ihr aus dem Börsengang zufließen, will die Makler-Firma mit ihren 49 Beschäftigten zum einen die weitere Expansion ihres Optionsschein- und Aktiengeschäfts finanzieren. Das frische Geld soll aber auch dem Ausbau der Internet-Aktivitäten und der eigenen Software dienen und Kooperationen mit anderen europäischen Börsen möglich machen.
Die jetzt ausgegebenen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung von 3 auf 3,75 Millionen Euro. Nach dem Börsengang und noch vor der ahrscheinlichen "Verwässerung" des Aktienkapitals wird sich der Anteil der Aktien in Streubesitz von 20 auf 36 Prozent erhöhen. Die Firmengründer Hans-Peter Bruker (Aufsichtsratschef) und Harald Schnabel (Vorstandssprecher) samt Familie behalten mit 64 Prozent die Mehrheit.