Vodafone Wird auch Arcor verkauft?
Vodafone versilbert die Mannesmann-Töchter, um bei den UMTS-Mobilfunk-Lizenzen mitbieten zu können. Nach Atecs und dem Uhrengeschäft steht jetzt offenbar auch das Festnetz zur Disposition. Arcor dementiert.
London/Eschborn - Mannesmann Arcor hat einen Bericht dementiert, wonach sie von der neuen Mehrheitsgesellschaft Vodafone AirTouch verkauft werden soll. Der Arcor-Vorstandsvorsitzende Harald Stöber sagte am Montag, es gebe keine solchen Veräußerungspläne. Im Gegenteil habe Vodafone die jüngsten Investitionsplanungen für Arcor begrüßt.
Ein Verkauf der deutschen Festnetzfirma Arcor und der italienischen Infostrada könne der britischen Mannesmann-Mutter 15 Milliarden Pfund (knapp 50 Milliarden Mark) einbringen, berichtete die "Sunday Times" am Sonntag.
Dieses Geld brauche die Vodafone AirTouch Plc dringend, um in Europa einige der begehrten Mobilfunklizenzen der dritten Generation (UMTS) ersteigern zu können. British Telecommunications (BT) sei schon sehr am Kauf von Arcor und Infostrada interessiert.
"Falls sich Vodafone entscheiden sollte, Arcor und Infostrada zu verkaufen, wäre dies die neueste in einer Serie von Änderungen der ursprünglichen Strategie für die Mannesmann-Geschäfte", berichtete die "Sunday Times".
Die Zeitung zitierte aus einer Vodafone-Erklärung vor der Mannesmann-Übernahme, wonach geplant war, «diese Festnetzgeschäfte separat unter ihrem derzeitigen Management weiter zu führen".
Der geplante Verkauf der britischen Mannesmann-Mobilfunktochter Orange Plc solle zusätzlich bis zu 25 Milliarden Pfund in Vodafones Kassen bringen. Dabei widersetze sich die Orange-Führung allerdings einem möglichen Verkauf an France Télécom, berichtete die "Sunday Times". Vodafone könne eine Finanzspritze auch deshalb gut gebrauchen, weil seine Aktien in weniger als drei Monaten 40 Prozent ihres Wertes verloren hätten.