DaimlerChrysler Rätselraten um "Weltauto"-Allianz mit Hyundai
Frankfurt am Main - An den Gesprächen sei nur das Spitzenmanagement der drei Firmen beteiligt gewesen, erklärte Hyundai am Montag die verwirrenden Aussagen der drei angeblichen Partner.
Eine Sprecherin von Mitsubishi Motors, bei der die Stuttgarter mit einem 34-Prozent-Anteil einsteigen wollen, sagte: Es werde geprüft, ob Hyundai an dem mit DaimlerChrysler geplanten Kleinauto-Projekt teilnehmen könne.
Ein DaimlerChrysler-Sprecher dagegen erneuerte ein Dementi vom Wochenende: Es gebe keine Gespräche mit Hyundai über Kleinwagen.
Hyundai erklärte, möglicherweise sei durch die verschiedenen Zeitzonen Verwirrung über die Bekanntgabe des Abkommens entstanden. Bei dem Abkommen soll nach Hyundai-Angaben vereinbart worden sein, dass die drei Unternehmen gemeinsam ein so genanntes "Weltauto", einen Kleinwagen für alle Märkte der Welt, entwickeln würden. Die Fertigung in verschiedenen Werken solle ab 2002 beginnen.
Hyundai verwies auf die im März bekannt gegebene Allianz zwischen Mitsubishi und DaimlerChrysler, bei der es auch um die Produktion von Kleinwagen gehen soll. DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp hatte gesagt, durch die Kooperation mit Mitsubishi sei nun eine Ausweitung der Kleinwagenmarke Smart mit einem Viersitzer möglich, der in den Niederlanden gebaut werden könnte. Mitsubishi hatte später angekündigt, einen neuen Kleinwagen für die Märkte der Welt entwickeln zu wollen, der auch die Basis für einen viersitzigen Smart bilden könnte.
Analysten: Dreier-Allianz würde Sinn machen
Hyundai erklärte, am 3. Mai hätten hochrangige Vertreter von Mitsubishi Korea besucht, um über eine Dreier-Allianz mit Hyundai für die Entwicklung des Kleinwagens zu sprechen. Eine Hyundai-Sprecherin ergänzte, es werde erwartet, dass DaimlerChrysler seine Aussagen zu dem Vorhaben im Laufe des Montag klarstelle.
Am Wochenende hatte der koreanische Autokonzern erklärt, im Laufe von fünf Jahren sollten vier bis fünf Millionen Einheiten des geplanten Kleinwagens verkauft werden. Hyundai werde pro Jahr 300.000 bis 350.000 Autos in Korea und 100.000 bis 150.000 in China produzieren. Mitsubishi werde 100.000 bis 200.000 Stück in Japan und DaimlerChrysler 250.000 bis 300.000 Stück in Europa fertigen.
Eine Mitsubishi-Sprecherin sagte am Montag, es sei in der Tat mit der Prüfung begonnen worden, ob Hyundai an dem strategischen Kleinwagen-Projekt teilnehmen könne. "Aber wir haben noch keine Vereinbarung geschlossen", sagte sie
Mitsubishi ist mit einem kleinen Anteil von unter fünf Prozent an Hyundai Motors beteiligt, und über ein Aufstocken dieses Anteils war zuletzt spekuliert worden. DaimlerChrysler-Chef Schrempp hatte zuletzt in einem Zeitungsinterview gesagt, wenn ein höherer Anteil an Hyundai die Möglichkeit einer Zusammenarbeit bei bestimmten Projekten bedeute, "wäre es durchaus etwas, an dem ich interessiert wäre".
Analysten sagten, eine technische Allianz der drei Unternehmen bei Kleinwagen würde durchaus Sinn machen. Dadurch könnte eine höhere Stückzahl des Fahrzeugs produziert werden, und die Kosten würden dadurch wettbewerbsfähiger.