Euro
Im Aufwind nach Gerüchten über Stützungskäufe
Greifen jetzt die Notenbanken mit Stützungskäufen ein? Die junge Währung reagierte auf die Marktgerüchte mit Kurssprüngen, nachdem sich die Devise am Morgen noch im freien Fall befand.
Frankfurt am Main/London - Der Euro stieg am Donnerstagvormittag wieder über 0,89 Dollar und zog zeitweise bis auf 0,8937/42
Dollar an. Gegen 10.00 Uhr fiel der Kurs wieder etwas zurück und notierte bei 0,8914/17 Dollar. Im frühen europäischen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch ein Allzeittief markiert und war erstmals unter 0,8848 Dollar gestürzt.
Händler erklärten den Anstieg mit Marktspekulationen über ein Eingreifen der europäischen Notenbanken. "Wir haben die Bundesbank Euro über des elektronische Handelssystem (EBS) kaufen sehen, nehmen aber an, dass das kommerzielle Käufe waren", sagte ein Händler. Insofern sei nicht klar, ob es sich tatsächlich um eine Intervention zugunsten der angeschlagenen Gemeinschaftswährung handele.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und andere europäische Notenbanken wollten zu den Interventions-Gerüchten keine Stellung nehmen. "Wir kommentieren Marktgerüchte
nicht", sagte ein Sprecher der EZB in Frankfurt. Auch die
Deutsche Bundesbank, die Bank von England und die italienische Zentralbank gaben keinen Kommentar zu einer möglichen Intervention ab.
Zu Handelsbeginn hatten Devisenhändler noch erklärt, eine Intervention sei nicht in Sicht. Die EZB werde vermutlich erst bei einem Kurs von 0,8750 Dollar in den Markt gehen.