Commerzbank
Großaktionär Rebon will Anteile verdoppeln
Der neue Großaktionär des Geldhauses, die niederländische Fianzholding Rebon will ihren Anteil von derzeit 9,9 Prozent auf 20 Prozent aufstocken. Die Investorengruppe will die Bank außerdem bei der Partnersuche unterstützen.
Frankfurt am Main - Für Hansgeorg Hofmann, Chef der deutschen Rebon-Tochter CoBRa, ist es "ein logischer Schluss" anzunehmen, dass Rebon den Anteil auf zwanzig Prozent erhöhen wolle. Nach dem Erwerb des bisherigen Anteils von 9,9 Prozent wolle man keinen Sitz im Aufsichtsrat des Kreditinstituts. "Herr Kohlhaussen bestimmt die Politik der Bank", sagte Hofmann, Geschäftsführer der noch in Gründung befindlichen Beteiligungsgesellschaft.
"Wir werden die Commerzbank dabei unterstützen, dass sie, wenn es denn so sein soll, den richtigen Partner findet", so Hofmann weiter. Wichtig sei aber, dass sich die Bank den Partner aussuche. Der Vorstandssprecher trage eine große Verantwortung gegenüber Belegschaft, Kunden und Aktionären. Hofmann wies ferner Spekulationen, hinter dem Anteilserwerb steckten Interessen anderer Institute, zurück.
Rebon-Geschäftsführer Jürgen Hasse bestätigte, dass es zu der Commerzbank-Beteiligung bereits Anfragen mehrerer Banken gegeben habe. "Wir haben aber niemandem ein Angebot gemacht", betonte Hasse. Die Investorengruppe will das erworbene Paket behalten. "Wir sind mit unserer
Strategie noch nicht am Ende", fügte Hasse hinzu, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Auf
die Frage, ob Rebon den Verkauf des neu erworbenen
Commerzbank-Anteils erwäge, lehnte er eine Stellungnahme ab. Er widersprach Spekulationen, seine Gruppe wolle eine Fusion der Commerzbank mit der Dresdner Bank ermöglichen.
Nach den Worten von Commerzbank-Chef Martin Kohlhaussen zeichnet sich keine Fusion seiner Bank mit einem anderen Institut ab. Denkbar sei für ihn eher eine engere Zusammenarbeit der Commerzbank mit anderen Instituten in ausgewählten Bereichen mit einer klaren Arbeitsteilung. Eine feindliche Übernahme sei wenig wahrscheinlich, auch wenn dies bei der breiten Streuung der Aktien grundsätzlich möglich wäre. Auch ist es nach Kohlhaussens Einschätzung unwahrscheinlich, dass eine ausländische Bank bei der Commerzbank einsteigen könnte. "Denn welche ausländische Bank sollte freiwillig die undankbare Aufgabe auf sich nehmen, die Konsolidierung des Bankenwesens in Deutschland voranzutreiben", sagte Kohlhaussen.