DaimlerChrysler
Mehr als eine Million Aktienoptionen pro Vorstand
DaimlerChrysler kann künftig Aktienoptionen an Topmanager vergeben. Allein der 13-köpfige Vorstand soll Rechte auf 14,4 Millionen Aktien erhalten. "Amerikanischen Unsitten" nannte das Daimler-Kritiker Ekkehard Wenger und schloss einen Gang vor Gericht nicht aus.
Berlin - Die Hauptversammlung des Konzerns machte am späten Mittwochabend in Berlin trotz Kritik von Aktionärsvertretern den Weg frei für Managervergütungen nach amerikanischem Vorbild.
Vorgesehen ist die Ausgabe von bis zu 96 Millionen Aktien bis 2005. Davon sollen etwa 500 Führungskräfte profitieren, 15 Prozent der Aktien sind für den Vorstand von DaimlerChrysler reserviert.
Daimler-Kritiker Ekkehard Wenger kritisierte von "amerikanischen Unsitten bei der Entlohnung" und
nannte Chrysler ein "Schrottunternehmen". Er schloss einen Gang vor Gericht nicht aus.
Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Bedingung geknüpft, dass der Kurs von DaimlerChrysler um mehr als 20 Prozent über dem Referenzkurs liegt, der für die erste Tranche auf 62,30 Euro festgelegt wurde. Auch dieses Vorgehen wurde von Aktionärsvertretern kritisiert. Nach deren Meinung ist der Referenzkurs viel zu tief angesetzt, eine Steigerung von über 20 Prozent sei schon deshalb nicht schwer zu erreichen.
Der Vorstandschef des deutsch-amerikanischen Konzerns, Jürgen Schrempp, hatte auf dem Aktionärstreffen erklärt, ohne die im
internationalen Wettbewerb mittlerweile üblichen Stock-Options
könnten weder die Führungskräfte gehalten noch neue von außen
gewonnen werden.