Volkswagen
Eigener Internet-Marktplatz für die Beschaffung
Die Wolfsburger wollen sich nicht dem Internet-Marktplatz von General Motors, Ford und DaimlerChrysler anschliessen, sondern eine eigene Plattform bauen. Die Netz-Bestellungen sollen die Prozesskosten halbieren, hofft VW.
Wolfsburg - Volkswagen will einen eigenen Internet-Marktplatz
für den Handel mit Zulieferern aufbauen. Gespräche mit den drei
Software-Unternehmen IBM, i 2 Technologies und Ariba seien jetzt
nach einem Jahr zu einem Abschluss gekommen, erklärte VW-Sprecherin
Emanuela Wilm.
Am Dienstagabend sei mit den drei Firmen eine Absichtserklärung
zur Errichtung des Internetprojekts und einer strategischen Allianz
vereinbart worden. Der digitale Markplatz sei nicht da, "um Preise
zu drücken, sondern die Bestellung zu vereinfachen und den
Lieferungsprozess zu beschleunigen", sagte Wilm.
Somit könnten bald
die einzelnen Werke per Mausklick den Bestand durchsehen und
Produktionsteile, Werkzeuge oder auch Büromaterial bestellen. Bis
zum Jahresende soll bereits ein Teil der Bestellungen über das
Internet abgewickelt werden können.
"In einzelnen Fällen kann uns das Einsparungen von bis zu 50
Prozent der Prozesskosten bringen", sagte Francisco Javier Garcia
Sanz, Markenvorstand für Konzern-Beschaffung.
VW will sich damit
jedoch nicht an der vor einigen Wochen geschlossenen Internetallianz
der drei amerikanischen Automobilunternehmen Ford, General Motors
und DaimlerChrysler beteiligen. Dafür sei die Idee bei VW schon zu
weit fortgeschritten.
Umgekehrt biete Volkswagen jedoch anderen Autoproduzenten an,
sich an ihrem System zu beteiligen. "Unser Marktplatz ist offen für
alle", erklärte Wilm. Geplant sei, neben den alten Zulieferern auch
neue in den digitalen Bestellkatalog aufzunehmen, nachdem sie mit
dem Konzern einen Preis vereinbart haben.
Arbeitsplätze seien durch
die digitale Bestellung bei VW nicht gefährdet, erklärte Wilm. Aber
man rechne damit, die Überstunden abzubauen.