China will nach den gescheiterten Handelsgesprächen mit der EU weiter verhandeln. Die EU will einen leichteren Markt-Zugang in der Telekommunikation und bei Finanzdienstleistungen, damit China der WTO beitreten darf.
Kuala Lumpur - China rechnet schon bald
mit einer Wiederaufnahme der Handelsgespräche mit der
Europäischen Union (EU) und einem Beitritt zur
Welthandelsorganisation WTO. Außenhandelsminister Shi Guangsheng
sagte am Mittwoch in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur,
er gehe davon aus, dass ein Handelsabkommen mit der EU erreicht
werde.
Die jüngste europäisch-chinesische Verhandlungsrunde war
Ende März ohne Einigung zu Ende gegangen. Das angestrebte
Handelsabkommen ist eine Voraussetzung für den von China
gewünschten WTO-Beitritt. Mit den USA, Japan, Kanada und anderen
WTO-Staaten hat China bereits bilaterale Handelsabkommen
geschlossen.
Die EU verlangt einen leichteren Zugang zum chinesischen
Markt, insbesondere in der Telekommunikation, bei Versicherungen
und Finanzdienstleistungen. China ist nicht bereit, der EU
größere Zugeständnisse zu machen, als zuvor den USA und anderen
Handelspartnern. China, das mit seinen 1,3 Milliarden Menschen
der größte Markt der Welt ist, bemüht sich bereits seit 14
Jahren um einen Beitritt zur WTO beziehungsweise ihrer
Vorgänger-Organisation GATT.