Ratingagenturen
Feri will auch Unternehmen beurteilen
Der Finanzdienstleister Feri bewirbt sich um die Zulassung als europäische Ratingagentur. Das Unternehmen will damit den großen US-Agenturen wie Standard & Poor's bei der Bonitätsbewertung einzelner Unternehmen und Anleihen Konkurrenz machen.
Einträgliches Geschäft: Mit Unternehmensratings lässt sich viel Geld verdienen - Feri will offenbar auch etwas vom Kuchen abhaben
Foto: Getty Images
Bad Homburg - Der Bad Homburger Finanzdienstleister Feri macht den großen Ratingagenturen bei ihrem Stammgeschäft Konkurrenz. "Wir beantragen derzeit die Zulassung als europäische Ratingagentur und wollen in Zukunft Kreditratings für einzelne Unternehmen und Anleihen vergeben", sagte Tobias Schmidt, Vorstandsmitglied von Feri EuroRating Services, dem manager magazin.
Feri werde nicht nur deutsche, sondern auch internationale Unternehmen bewerten. Bislang bot Feri nur Bonitätseinschätzungen für Staaten und 800 Branchen an.
Durch die Unternehmensratings dringt das mehrheitlich dem Finanzvertrieb MLP gehörende Analysehaus in das Hauptgeschäft der großen US-Ratingagenturen vor. Das einst als Vermögensverwalter von der Industriellenfamilie Quandt gegründete Unternehmen tritt dabei gegen die großen US-Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch an.
Die Branchengrößen stehen in der Kritik, weil sie vor der Finanzkrise zweifelhafte Kreditpakete mit sehr guten Ratings bewertet hatten. Europäische Politiker hatten zuletzt immer wieder die Gründung einer europäischen Ratingagentur gefordert. Außer Feri hat bereits der französische Kreditversicherer Coface die Zulassung als europäische Ratingagentur beantragt.
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