Analysten Empfehlungen vom Nachmittag
Hamburg - Die Deutsche Bank hat ihre "Strong buy"-Empfehlung für den finnischen Mobilfunkanbieter Sonera Ojy (916 982) bestätigt. Der Titel verfüge über ein Kurspotenzial von 85 Euro und könne im besten Fall sogar 150 Euro erreichen (aktuell: 64 Euro). Die Internet-Aktivitäten des Unternehmens hätten beim jüngsten Kursrückschlag 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt, während der Sektor im Schnitt nur 50 Prozent abgegeben habe. Daher sei das Papier momentan attraktiv.
Auch die Geschäfts-Zusammensetzung spreche für das Unternehmen: So machten die Internet-Aktivitäten umgerechnet auf die Aktie nur rund 10 Euro aus, die Mobilfunksparte sei dagegen derzeit 50 Euro wert.
Die Deutsche Bank wies außerdem auf den möglichen Zuschlag für eine UMTS-Lizenz hin: Obwohl der Preis dafür voraussichtlich recht hoch ausfallen werde, würde sich der Gewinn der Lizenz positiv auswirken. Denn damit erhielte Sonera einen zehnprozentigen Marktanteil. Sonera könne bis zu vier Millionen Pfund bieten, ohne seinen Firmenwert anzugreifen.
Süss Microtek: Wachstum startet / Kaufen (Hornblower)
Die Analysten von Hornblower Fischer haben zum Kauf der Süss Microtek-Aktie (722 670) geraten. Der am Neuen gelistete Ausrüster für Halbleiterhersteller habe in den ersten neun Monaten die Erwartungen aufgrund höherer Kosten nicht erfüllt. Allerdings beschleunige das starke Wachstum der Neuaufträge sowohl den Umsatz als auch die Erträge.
Süss sehe sich selbst am Anfang einer starken Wachstumsperiode, hob Hornblower Fischer hervor. Das Unternehmen wolle nicht nur von der Entwicklung im Halbleitermarkt profitieren, sondern sich auch auf weniger zyklische Geschäftsfelder konzentrieren. Für den Sektor sei ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36 recht moderat.
Münchener Rück: Langfristig akkumulieren (Merrill Lynch)
Die Wertpapieranalysten der Investmentbank Merrill Lynch haben die Aktie des deutschen Versicherers Münchener Rück (843 002) langfristig zum "Akkumulieren" empfohlen. Zwar würden die Gewinne im laufenden Jahr durch weniger katastrohenbedingte Verluste und höhere Einnahmen kräftiger ausfallen, allerdings habe dieses Wachstum auch Grenzen.
Die Stimmung rund um den Wert hänge entscheidend von der Restrukturierung im deutschen Finanzsektor ab. Dabei befände sich der Konkurrent Allianz aufgrund seiner Beteiligungsstruktur in einer deutlich besseren Position, wie Merrill Lynch herausstrich. Das Finanzhaus rechnet nach eigenen Angaben mit einem Gewinn je Aktie von 8,21 Euro im Jahre 2000 und 9,02 Euro für das Jahr 2001.
Boss: Kurspotenzial bis zu 30 Prozent (Hornblower/BGB)
Die Experten von Hornblower Fischer haben den Anlegern zum Kauf der Hugo Boss-Aktie (524 553) geraten. Boss erwartet den Angaben zufolge aufgrund der Nachfrage im Ausland und der Einführung der Damenlinie einen Gewinnanstieg um 12 Prozent. Für Hornblower Fischer wäre eine solche Entwicklung nicht nur im Hinblick auf den schwachen Bekleidungsmarkt durchaus positiv: Sie würde auch die Kosten für die neue Linie abfedern.
Die Frauenlinie soll 2001 einen Umsatz von 100 Millionen Mark erzielen, dieser wird laut Hornblower bis 2005 auf 300 Millionen steigen. Der Name Hugo Boss und ein funktionierendes Marketing dürften für den Erfolg der Linie sorgen. Das niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5 auf Basis von 2001 werde das Abwärtspotenzial der Aktie im übrigen limitieren.
Fabian Kania von der Bankgesellschaft Berlin (BGB) sieht mit gleichlautender Argumentation ein Kurspotenzial von 20 Prozent, und - sollte die Entwicklung der Damenoberbekleidung den Planungen des Unternehmens folgen - sogar von 30 Prozent. Die Imageschädigung, sollte die Damenoberbekleidung scheitern, sei überschaubar.