China Keine Einigung zur Marktöffnung
Die EU wird sich mit China nicht einig über eine Marktöffnung. Streitpunkte bleiben mögliche Beteiligungen und Lizenzen bei Lebensversicherungen, Telekommunikation und Dienstleistungen.
Peking - Die dritte Verhandlungsrunde der Europäischen Union (EU) mit der Volksrepublik China über deren Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) ist am Freitag in Peking beendet worden. Eine Einigung sei derzeit aber nicht möglich, hieß es in einer Stellungnahme der EU. Ein Termin für eine weitere Gesprächsrunde wurde nicht vereinbart.
EU-Handelskommissar Pascal Lamy und Chinas Außenhandelsminister Shi Guangsheng hatten vier Tage lang über den WTO-Beitritt Chinas verhandelt.
Aus EU-Kreisen verlautete, die Verhandlungspartner seien sich vor allem in den Geschäftsfeldern Dienstleistungen, Telekommunikation und Lebensversicherungen uneinig. Hier will die EU eine weitere Öffnung des chinesischen Marktes erreichen.
China rechnet damit, noch in diesem Jahr der Welthandelsorganisation beizutreten. Mit den USA und 27 anderen Staaten hat China bereits entsprechende Vereinbarungen getroffen. Die EU ist der wichtigste von zehn WTO-Partnern, die noch ein Abkommen mit der Volksrepunblik unterzeichnen müssen. China ist mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern der größte Markt der Welt.
Im US-Kongress steht zurzeit die Debatte über die China zugesagten Handelsprivilegien an. Führende republikanische Abgeordnete setzten sich für eine Abstimmung bis zum 29. Mai ein, bevor der Kongress in die Ferien geht. Präsident Bill Clinton will rasch über die Normalisierung der Handelsbeziehungen mit China entscheiden. Damit soll verhindert werden, dass die Abstimmung in den Wahlkampf vor den Präsidentenwahlen im November gerät und sich verzögert.