Der Internet-Kunsthändler gilt als einer der ersten Pleite-Kandidaten am Neuen Markt. Die jüngsten Zahlen sprechen dafür: Bei einem Umsatz im Kerngeschäft von 500.000 Dollar kletterte der Verlust auf 10,7 Millionen Dollar.
Frankfurt - Der Internet-Kunsthändler artnet.com
hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresfehlbetrag
nach Steuern von 10,7 Millionen Dollar erwirtschaftet. Das seien 7,5 Millionen Dollar mehr als noch im Vorjahr,
teilte das Frankfurter Unternehmen am Freitag mit. Der Verlust je
Aktie betrage demnach 2,58 Dollar nach einem Verlust von 1,10 Dollar je
Aktie im Vergleichsjahr.
Verantwortlich dafür seien die Kosten, die
artnet.com für Marketing, Technologie und Mitarbeiter von 4,1 Millionen auf 15,8 Millionen Dollar erhöht habe. Mit einem Kassenbestand von 16,5
Millionen Dollar sei das Geschäftsjahr 1999 beschlossen worden.
Den Umsatz habe artnet.com von 0,9 Millionen auf 2,6 Millionen Dollar gesteigert. Davon stammten 1,9 Millionen Dollar aus
Werbeeinnahmen aus dem Online-Galerie-Netzwerk, aber nur 500.000 Dollar aus
der eigentlichen Geschäftsidee, einer Kunst-Auktions-Datenbank. Der Rest sei durch Online-Auktionen
und Buchhandlungen erzielt worden.
Trotz der Marketing-Anstrengungen wurde das Internet-Angebot bei der Zahl der Seitenabfragen kein Riese: Von Juni bis Dezember 1999 sei
die Anzahl der Seitenabfragen auf über 2,2 Millionen
gestiegen.
Im laufenden Geschäftsjahr will artnet noch mehr Geld in das
Wachstum investieren. Das Unternehmen erwartet jedoch, dass die
Umsatzerlöse schneller als die betrieblichen Aufwendungen
steigen - das allerdings hören die Anleger schon seit einem Jahr.