Ixos Kurabsturz nach Gewinnwarnung
Es kommt selten vor am Neuen Markt, aber es passt zur Stimmung an der Börse: Der Software-Hersteller Ixos gibt eine offizielle Gewinnwarnung ab. Anleger treten die Massenflucht an.
Der börsennotierte Software-Anbieter Ixos schreibt entgegen den Planungen weiter deutlich rote Zahlen. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 1999/2000 (30. Juni) sei voraussichtlich ein "signifikanter Verlustbetrag aus den operativen Tätigkeiten" angefallen, teilte die Firma mit. Auch der Umsatz sei mit einem Plus von zehn bis 20 Prozent deutlich niedriger ausgefallen als erwartet.
Am Neuen Markt der Börse, an dem die Unternehmen in der Mehrheit bislang zweistellige Zuwachsraten melden, ist so eine förmliche Gewinnwarnung eher selten. Die Ixos-Aktie hatte erst Mitte Januar einen kräftigen Sprung gemacht. Das kehrt sich nun um: Mit einem Minus von fast 36 Prozent verbilligt sich der Wert am Freitag drastisch und setzte mit weiteren 20 Prozent Wertverlust seine Talfahrt auch am Montag fort.
Für die schlechte Geschäftsentwicklung sei ein "sich stark änderndes Umfeld im Bereich Unternehmenssoftware" verantwortlich, hieß es. Die Firmen seien mit einer "nahezu unendlichen Vielfalt an Entwicklungen aus der Internet-Industrie konfrontiert". Dies zögere die Entscheidungen für den Einsatz neuer IT-Systeme hinaus. Ixos arbeitet vor allem mit SAP-Kunden zusammen.
Im ersten Quartal hatte Ixos bereits ein Minus von neun Millionen Mark erzielt. Im zweiten Quartal holte das Unternehmen beim Gewinn deutlich auf. Der Verlust für die ersten sechs Monate verringerte sich auf 4,9 Millionen Mark.