Börse Dax rettet zartes Plus - Warten auf US-Jobdaten

Entspannung in Frankfurt: Der Dax notiert wieder auf Vorkrisenniveau
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpaFrankfurt am Main - Der Dax rettete am Ende ein minimales Plus von 0,1 Prozent auf 6333 Punkte über die Schlussglocke. Im Tagesverlauf hatte er sogar 6382 Punkte erreicht. Für den MDax ging es um 0,6 Prozent nach oben, während der TexDax 0,7 Prozent auf 775 Punkte verlor.
In den USA war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Damit stiegen auch die Sorgen um einen negativ überraschenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. An der Wall Street notierten Dow Jones und Nasdaq Composite am Abend jeweils knapp behauptet.
Commerzbank wieder profitabel
Antrieb für den Dax gab es einmal mehr durch gute Unternehmenszahlen. Die staatlich gestützte Commerzbank ist in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Sie verdiente im zweiten Quartal deutlich mehr als von Experten erwartet. Vor allem der Vorsteuer- und Nettogewinn seien höher als prognostiziert ausgefallen, hob ein Börsianer hervor. Zudem erwartet das Institut, auch auf Gesamtjahressicht wieder profitabel zu werden.
Dagegen sah die UBS die Gefahr, dass die Debatte schon bald wieder um die zwei dominanten Fragen Kapitalausstattung sowie die Gewinnstärke im Kerngeschäft kreisen werde.
Medikamentenstudie stützt Bayer - Telekom-Gewinn sinkt
Positive Studiendaten für das Thrombosemittel Xarelto ließen Aktien von Bayer an der Dax-Spitze um rund 4 Prozent auf 48,57 Euro steigen.
Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal unterdessen weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahr, was die Papiere um knapp 3 Prozent sinken ließ. Beim Nettoergebnis wirkte sich die Entkonsolidierung der britischen Tochter T-Mobile UK mit rund 200 Millionen Euro besonders negativ aus. Einen kleinen Lichtblick lieferte das US-Geschäft:
Dort verlor die Telekom vor allem Prepaid-Kunden, die Zahl der Vertragskunden legte genauso zu wie der Datenumsatz je Kunde. Von Händlern hieß es, die bereinigten Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen bis leicht darüber. Nach der jüngst starken Kursentwicklung reiche dies aber nicht aus, um Gewinnmitnahmen zu verhindern.
Beiersdorf Schlusslicht im Dax
Negativ aufgenommene Quartalszahlen ließen Beiersdorf-Titel am Dax-Ende um rund 5 Prozent absacken. Marktteilnehmer hoben zwar die starke Entwicklung des Konsumgüterherstellers im Klebergeschäft Tesa hervor, sahen aber das Consumergeschäft bestenfalls im Rahmen der Erwartungen. Bei den Kennziffern fand lediglich der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) Lob.
MDax: ProSieben nach Zahlen gefragt
Für die Anteilsscheine von ProSiebenSat1 ging es nach endgültigen Zahlen im MDax nach oben. Nachdem der Fernsehkonzern schon Ende Juli von einem Gewinn- und Umsatzplus im zweiten Quartal berichtet hatte, rechnet das Unternehmen nun dank der Erholung des Werbemarktes im gesamten Jahr 2010 mit einem deutlich höheren operativen Gewinn.
Ein Händler verwies zudem darauf, dass die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) am Vortag wie erwartet den Verkauf des Nachrichtensenders N24 genehmigt hatte.
TecDax: Drägerwert fester nach Zahlen
Im TecDax verteuerten sich Drägerwerk. Der Medizin- und Sicherheitstechnik -Hersteller knüpfte an das gute Auftaktquartal an und verzeichnet erneut einen Ergebnissprung. Dabei übertrafen alle Zahlen zum zweiten Quartal die Schätzungen der Analysten.
Den erst jüngst angehobenen Ausblick bestätigten die Lübecker. Das Biotechnologie-Unternehmen Medigene reduzierte im ersten Halbjahr bei einem höheren Umsatz den Verlust. Dieser fiel laut einem Händler nun geringer als erwartet aus. Die Titel gewannen 0,68 Prozent auf 2,950 Euro.