Internolix Sinkende Graumarktpreise
Düsseldorf - Internolix wurden am Freitagmittag beim Börsenmakler Lang & Schwarz im Handel per Erscheinen mit 38,00 zu 41,00 Euro gestellt und gaben damit weiter nach. Am Donnerstag wurde der Wert in einer Spanne von 44,00 bis 49,00 Euro angeboten. Am vergangenen Montag hatten die vorbörslichen Kurse noch bis zu 60 Euro betragen. Der Zeichnungsgewinn dürfte deshalb vergleichsweise bescheiden ausfallen.
Wegen der hohen Nachfrage aus dem In- und Ausland waren die Zeichnungsfrist um einen Tag verkürzt und das Orderbuch bereits am Mittwoch geschlossen worden, teilte die konsortialführende Westdeutsche Landesbank (WestLB) am Freitag mit. Der Ausgabepreis der rund 2,5 Millionen Papiere liegt mit 35 Euro am oberen Ende der Bookbuildingspanne von 30 bis 35 Euro.
Die Vorstandsmitglieder haben sich verpflichtet, auch nach dem Börsengang zwei Jahre lang keine ihrer Anteile zu verkaufen. Je nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption werde der Anteil der freien Aktionäre am Gesamtkapital nach dem Börsengang 30 bis 34 Prozent betragen.
Die erst zwei Jahre alte Limburger Firma leidet nicht an mangelndem Selbstbewußtsein und bezeichnet sich schon jetzt als "einen in Deutschland führenden Anbieter von E-Commerce-Standard-Software". Die Programme zum Handel im Internet kosten zwischen 4800 und 20.000 Mark und werden nach Aussage von Firmenchef Luigi Carlo De Micco ausschließlich indirekt vertrieben. 150 Händler kümmern sich derzeit um den Verkauf; die Zahl soll weltweit bis 2003 auf 1000 steigen. Derzeit bestehen nach Firmenangaben Vertriebspartnerschaften mit Vobis, Microsoft und der Software AG.
Internolix hat erst im dritten Quartal des vergangenen Jahres mit dem Verkauf der ersten Produkte begonnen und innerhalb von drei Monaten drei Millionen Mark umgesetzt. Für das Jahr 2000 sind nach Angaben von Finanzvorstand Martin Schwahn Umsätze in der Größenordnung von 13 Millionen Mark geplant. Den großen Umsatzsprung erwartet die Firma für die Jahre 2001 und 2002. In diesen beiden Jahren soll sich der Umsatz jeweils mehr als verdoppeln und 2003 schließlich 110 Millionen Mark erreichen. 2003 soll Internolix zudem erstmals Gewinne schreiben.
Die Mittel aus dem Börsengang sollen in erster Linie für Marketing und das Etablieren von Internolix als Markenname verwendet werden. Ein weiterer Teil des Geldes ist für die Entwicklung von Standard-Software für Online-Geschäfte bestimmt. Auch das internationale Geschäft soll ausgebaut werden. Derzeit verfügt die Gesellschaft über Vertretungen in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und in der Schweiz.