ThyssenKrupp
Tauziehen um Mannesmann-Industriesparte Atecs
Heftiger Streit um Atecs: Mannesmann beharrt auf dem Börsengang seiner Industriesparte und lehnt damit das Übernahme-Interesse von ThyssenKrupp an Atecs ab. Der neue Mannesmann-Eigner Vodafone soll dagegen verkaufswillig sein.
Düsseldorf - ThyssenKrupp hat Interesse an einer Übernahme oder Kooperation mit der Mannesmann-Industriesparte Atecs bekundet. Durch die Bündelung der Kräfte soll ein international führender Anbieter entstehen, teilte der Stahl- und Maschinenbauriese am Freitag mit. Das Interesse erstrecke sich auf alle Aktivitäten, die unter dem Namen Atecs zusammengefasst sind.
Der Konzern bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Danach hat der Stahlproduzent und Maschinenbauer bis zu neun Milliarden Euro (rund 17,6 Milliarden Mark) geboten. Vodafone-Chef Chris Gent sei an dem Verkauf interessiert. Die geplante Zusammenarbeit von Atecs und Siemens steht offenbar nicht im Wege.
Mannesmann beharrt auf eigenständigem Börsengang von Atecs
Mannesmann dagegen sträubt sich gegen den Verkauf von Atecs an ThyssenKrupp. Die geschäftlichen Aktivitäten passten nicht zusammen. Der neue Konzerneigentümer Vodafone sei verpflichtet, Atecs an die Börse zu bringen. Mit den Kapitaleinnahmen aus dem geplanten Börsengang in diesem Sommer solle Atecs auf seinem Wachstumskurs gestärkt werden. Die Düsseldorfer Mannesmann-Zentrale bestätigte zugleich Gespräche zwischen ihrer neuen britischen Mutter Vodafone und ThyssenKrupp.
Der Stahl- und Maschinenbau-Konzern würde mit einer Übernahme von Atecs die Abtrennung der Mannesmann-Industriesparte deutlich beschleunigen. Vodafone ist vor allen an den Mobilfunk-Aktivitäten von Mannesmann interessiert. Der britisch-amerikanische Konzern lehnte es am Freitag aber ab, die Berichte zu kommentieren. Noch am Donnerstag hatten Vodafone-Vertreter erklärt, dass es wie bisher geplant im Juni zum Börsengang von Atecs kommt.