Inflationscheck in Kürze
Bei Aktien zeigte sich in der Analyse von Finanztest kein erkennbarer Zusammenhang zwischen der realen Wertentwicklung und der Inflation. Die reale Rendite entspricht in etwa der nominalen Wertentwicklung abzüglich der Inflationsrate. Anfang der 70er Jahre zur Zeit der ersten Ölkrise zum Beispiel, als die Inflationsrate im Schnitt 5,9 Prozent pro Jahr betrug, gab es für deutsche Aktien ein Minus von 3,1 Prozent pro Jahr. In den beiden folgenden Phasen hoher Inflation in Deutschland lagen sie dagegen im Plus.
Anleihen: Kurzläufer meist im Plus
Schutz vor Inflation haben Anleger außerdem dann, wenn die reale Wertentwicklung möglichst sicher größer null ist, auch kurzfristig, und Verlustphasen nur kurz sind. Das ist zum Beispiel bei kurzlaufenden Bundesanleihen der Fall. Ihre reale Wertentwicklung lag in der Untersuchung von Finanztest auf Jahressicht am häufigsten über null. Dass kurz laufende Papiere einen besonders guten Schutz bieten, liegt daran, dass Anleger sich ohne große Kursverluste mit immer neuen Papieren dem höheren Zinsniveau anpassen.
Gold: Preisanstieg und -schwankungen
Wenn es stimmt, dass Anleger eine Inflation am besten mit Gold überstehen, müsste der Goldpreis besonders stark zulegen, wenn die Inflationsrate steigt. Finanztest hat das an den drei Phasen hoher Inflationsraten überprüft, die es in Deutschland seit den siebziger Jahren gab. Als sich die Inflation Anfang der siebziger Jahre und Anfang der achtziger Jahre stark beschleunigte, stieg tatsächlich auch der Goldpreis. Gleichzeitig vergrößerten sich aber auch die Kursschwankungen. Das zeigt, dass Gold keineswegs eine sichere Anlage ist. Anfang der siebziger Jahre stiegen die Goldpreise noch gemeinsam mit den Inflationsraten. Anfang der achtziger Jahre verteuerte sich das Gold vor allem zu Beginn der Hochinflationsphase. Als die Inflationsraten ihren Höhepunkt erreicht hatten, fiel der Goldpreis schon wieder. In der dritten Phase hoher Inflationsraten, Anfang der neunziger Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, reagierte der Goldpreis deutlich schwächer.
Fazit: Keine Panik
Laut Finanztest gibt es ohnehin keinen Grund zur Panik, denn volkswirtschaftliche Indikatoren sprechen nicht für eine hohe Inflation in nächster Zeit. Anleger sollten ihre Geldanlage deshalb nicht völlig umkrempeln und sich vor allem von dubiosen Anbietern keine Angst einreden lassen.
Tabelle: Das waren Zeiten
Ratgeber: Vier Tipps zum Inflationsschutz
Tipp 1 - Mix: Der beste Inflationsschutz für Ihre Geldanlage ist ein guter Mix aus Zinsanlagen und chancenreichen Anlagen wie Aktien und Aktienfonds.
Tipp 2 - Aktien: Wenn Sie einen möglichst guten langfristigen Schutz gegen Inflation suchen, kaufen Sie Aktien oder Aktienfonds. Selbst als sicherheitsorientierter Anleger können Sie 15 Prozent Ihres Depots mit Aktienfonds füllen. Gute Fonds finden Sie in den Produktfindern Aktiv gemanagte Fonds und Indexfonds.
Tipp 3 - Zinspapiere: Wenn Sie kurzfristig gegen Inflation abgesichert sein wollen, dann legen Sie Ihr Geld auf ein gut verzinstes Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Einjährige sowie inflationsindexierte Bundesanleihen sind im Moment nicht zu empfehlen, weil sie zu teuer sind. test.de bietet jeweils aktuelle Konditionen für Einmalanlagen mit Festzins sowie Tages- und Festgeld.
Tipp 4 - Gold: Gold ist riskant. Es sollte in Ihrem Depot nicht mehr als 10 Prozent an all Ihren riskanten Anlagen ausmachen. Gold ist zurzeit teuer und notiert außerdem in Dollar. Sie tragen außer dem Goldpreis- auch ein Wechselkursrisiko. Mehr Infos zum Thema Gold finden Sie im Artikel Gold: Das müssen Anleger wissen aus April 2009.
Tipp 2 - Aktien: Wenn Sie einen möglichst guten langfristigen Schutz gegen Inflation suchen, kaufen Sie Aktien oder Aktienfonds. Selbst als sicherheitsorientierter Anleger können Sie 15 Prozent Ihres Depots mit Aktienfonds füllen. Gute Fonds finden Sie in den Produktfindern Aktiv gemanagte Fonds und Indexfonds.
Foto: ddpTipp 3 - Zinspapiere: Wenn Sie kurzfristig gegen Inflation abgesichert sein wollen, dann legen Sie Ihr Geld auf ein gut verzinstes Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Einjährige sowie inflationsindexierte Bundesanleihen sind im Moment nicht zu empfehlen, weil sie zu teuer sind. test.de bietet jeweils aktuelle Konditionen für Einmalanlagen mit Festzins sowie Tages- und Festgeld.
Foto: ddpTipp 4 - Gold: Gold ist riskant. Es sollte in Ihrem Depot nicht mehr als 10 Prozent an all Ihren riskanten Anlagen ausmachen. Gold ist zurzeit teuer und notiert außerdem in Dollar. Sie tragen außer dem Goldpreis- auch ein Wechselkursrisiko. Mehr Infos zum Thema Gold finden Sie im Artikel Gold: Das müssen Anleger wissen aus April 2009.
Foto: Heraeus/ dpa