BMW Verkauf von Land Rover an Ford perfekt
München/Detroit - Ford hat sich mit BMW auf eine Übernahme von Land Rover geeinigt. Der Kaufpreis beträgt drei Milliarden Euro (rund sechs Milliarden Mark) in bar. Das bestätigten beide Konzerne am Freitag.
Damit trennt sich der BMW-Konzern fast komplett von der Rover-Gruppe. Die Münchener behalten lediglich die Marke Mini. Bereits am Donnerstag wurde der Ausstieg aus Rover Cars und der Sportwagenschmiede MG bekannt gegeben, die an die britische Wagniskapitalgesellschaft Alchemy Partners verkauft werden. Dass Alchemy für die Übernahme Geld bekommt, wollte BMW-Chef Milberg am Freitag nicht bestätigen.
Die Abgabe von Land Rover passt ins derzeitige Bild. Die Bayern rechnen mit Milliarden-Fehlbeträgen für den Rover-Ausstieg und benötigen weiteres Geld, um die angekündigte "völlig neue Modellreihe" unterhalb des 3er-BMW zu entwickeln. "Land Rover ist eine Perle, aber es bringt eben einiges", hiess es hierzu in Branchenkreisen.
BMW hatte am Donnerstag erklärt, der Konzern sei 1999 wegen der hohen Aufwendungen und Vorsorgen in Zusammenhang mit der Trennung von Rover von 3,15 Milliarden Euro mit 2,5 Milliarden Euro in die Verlustzone gestürzt.
Für Ford, die weltweite Nummer zwei in der Autobranche, bedeutet der Zukauf der profitablen Range-Rover-Division eine attraktive Erweiterung seiner Modellpalette im Top- und Sportsegment. Dort verfügt der Konzern bereits über dieMarken Aston Martin, Jaguar, Lincoln, Mercury und Volvo. Maßgeblich geführt wird dieser Bereich seit vergangenem Jahr von Wolfgang Reitzle, dem früheren BMW-Entwicklungschef, der die Münchener im Streit um Rover verließ.
Land Rover biete ein enormes Potenzial für das Wachstum des Unternehmens, betonte Ford-Chef Nasser am Freitag. Ford werde die vier Geländewagen-Modelle einschließlich Range Rover sowie Land Rovers Produktion und Technik, aber keine Schulden übernehmen.
Land Rover verkaufte im vergangenen Jahr von seinen vier Marken weltweit rund 177.800 Fahrzeuge. Der US-Markt ist für Land Rover mit knapp 30.000 verkauften Fahrzeugen der zweitwichtigste Markt.