Expansionsfolgen
Lufthansa fliegt hohen Verlust ein
Die Lufthansa ist im ersten Quartal tief in die Verlustzone geraten. Dafür sorgten die nun integrierten Töchter Austrian Airlines und British Midland, aber auch der kurze Pilotenstreik und höhere Treibstoffkosten. Die Kosten der Flugverbote sind in den Zahlen noch nicht enthalten.
Frankfurt am Main - Operativ verbuchte die größte deutsche Fluggesellschaft einen Verlust von 330 Millionen Euro nach einem Verlust von 44 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust von 298 Millionen Euro nach minus 267 Millionen im Vorjahr. Damit schnitt die Airline deutlich schlechter ab als von Analysten erwartet.
Zu schaffen machten
Lufthansa neben den defizitären Töchtern vor allem steigende Treibstoffkosten und der Pilotenstreik. Die Töchter Austrian Airlines und British Midland waren im Vorjahr noch nicht in den Zahlen enthalten. Der Umsatz legte auf 5,8 von fünf Milliarden Euro zu. Die Aktie lag nach Veröffentlichung der Zahlen rund 3 Prozent im Minus.
Für das Gesamtjahr strebt die Lufthansa allerdings weiterhin einen operativen Gewinn über dem Vorjahresniveau von 130 Millionen Euro an. Die Nachfrage im Passagier- und Frachtgeschäft erhole sich, hieß es in der Mitteilung. Ihren vollständigen Quartalsbericht will die Lufthansa am Mittwoch vorlegen.
Ein Börsianer meinte dazu: "Die Schätzungen liegen recht weit auseinander. Je nachdem, auf welcher Basis berechnet wurde, ist das Nettoergebnis wie erwartet ausgefallen oder eben schlechter." Das operative Ergebnis sei zwar insgesamt etwas schlechter als gedacht, "aber keine große Sachen angesichts der Umstände".
Ein weiterer Händler zielte vor allem auf den Jahresausblick der Fluggesellschaft ab: "Dass die Prognose wiederholt wurde und die Nachfragetrends sich aufgehellt haben, ist eine Wiederholung von jüngsten Aussagen. Es überrascht daher nicht, dass die Aktie mit Blick auf die eher schlechter als erwartet ausgefallen Zahlen nachgibt." Zudem seien noch in diesem Quartal die Belastungen wegen des Vulkanasche-bedingten Flugverbots zu verarbeiten.
manager magazin mit Material von reuters und dpa-afx