Nach Gewinnschub Neue Großaufträge für Linde
München - Der Industriegasekonzern Linde hat zum Jahresauftakt bei einem moderaten Umsatzzuwachs einen deutlichen Gewinnschub verzeichnet. Die Erlöse kletterten im ersten Quartal um gut 7 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro, wie das Münchener Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel auf 213 Millionen Euro. Damit übertraf Linde die Erwartungen von Analysten.
"Es sieht so aus, als hätten wir das Gröbste bewältigt. Insbesondere zum Ende des ersten Quartals haben wir eine deutliche Belebung der Nachfrage verspürt", erklärte Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Die Prognose für das laufende Jahr hielt er dennoch vage. Sein Haus werde beim Umsatz zulegen und das operative Ergebnis überproportional steigern, bekräftigte er. Dazu beitragen sollen weiter die "Maßnahmen zur nachhaltigen Effizienzsteigerung", die nach Reitzles Angaben "zunehmend greifen".
Linde hat zwei neue Aufträge an Land gezogen. Linde errichte in Kasachstan eine Luftzerlegungsanlage und werde den Stahlkonzern ArcelorMittal mit Gasen versorgen, teilte die im Dax notierte Gesellschaft mit. Die Anlage wird den Angaben zufolge über eine Kapazität von 2000 Tonnen pro Tag verfügen. Der Betrieb der Anlage ist für Mitte 2012 geplant. Insgesamt wird Linde 95 Millionen Euro investieren.
Des Weiteren bauen die Münchener die Gaseversorgung für den Stahlkonzern ThyssenKrupp in Duisburg aus. Unter anderem werde Linde eine weitere Luftzerlegungsanlage dort errichten und betreiben, hieß es weiter. Die Anlage wird über eine tägliche Kapazität von 1500 Tonnen Sauerstoff verfügen. Die Anlage soll im dritten Quartal 2012 in Betrieb gehen. Die Investitionen betragen insgesamt rund 75 Millionen Euro.
Im größten Konzernbereich Gase habe sich der Markt weiter stabilisiert, erklärte das Unternehmen. Dazu beigetragen habe vor allem eine steigende Nachfrage in aufstrebenden Volkswirtschaften.
In der Sparte Anlagenbau sei der Umsatz im ersten Quartal leicht rückläufig gewesen. Im internationalen Großanlagenbau hat Linde den Angaben zufolge im ersten Quartal ein leichtes Anziehen der Nachfrage in den vier großen Geschäftsfeldern Olefin-, Erdgas-, Luftzerlegungs- sowie Wasserstoff- und Synthesegasanlagen festgestellt. Das habe sich positiv auf den Auftragseingang ausgewirkt, hieß es.
manager magazin mit Material von reuters, dpa-afx und ddp