Die Schweizer Großbank UBS verdient mit dem einstigen Sorgenkind Investmentbank wieder deutlich mehr Geld als bisher. Auch reiche Kunden der Vermögensverwaltung verlassen die Bank nicht mehr in Scharen wie früher. Sie zogen aber immer noch 18 Milliarden Franken ab.
Zürich - Im ersten Quartal steigerte die Bank nach Angaben vom Dienstag ihren Reingewinn gegenüber dem Vorquartal um 83 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken (1,54 Milliarden Euro). Es war das zweite Quartal in Folge mit schwarzen Zahlen seit der Finanzkrise und die Bank ist damit nach den Worten von Konzernchef Oswald Grübel wieder zurück im Geschäft.
Es gelang
UBS sogar, den Branchennachbar Credit
Suisse leicht zu übertreffen, der in den ersten drei Monaten dieses Jahres 2,1 Milliarden Franken Gewinn erwirtschaftet hatte.
Noch besser hatte Deutsche
Bank mit 1,8 Milliarden Euro abgeschnitten, wovon ein Großteil aus dem Investmentbanking gekommen war.
Auch bei UBS wurde der Handel mit Anleihen und Währungen wieder zu einem wichtigen Gewinntreiber. Vom Vorsteuergewinn von 2,81 Milliarden Franken kamen 1,19 Milliarden von der Investmentbank, die den Konzern in der Finanzkrise fast in den Abgrund gerissen hätte und staatliche Hilfe notwendig gemacht hatte. Im Vorquartal war die Investmentbank auf einen Vorsteuergewinn von 297 Millionen Franken gekommen.
Das Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS setzte die Erholung fort und der Vorsteuergewinn des Bereichs Wealth Management & Swiss Bank stieg gegenüber dem Vorquartal um 5 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken. Die Kundenabwanderung ist allerdings noch nicht gestoppt. Wie die Bank bereits Mitte April bekanntgegeben hatte, betrug der Nettoneugeldabfluss noch 18 Milliarden Franken, aber eben doch nur noch ein Drittel dessen, was im Schlussquartal des letzten Jahres abgeflossen war.
Die Bank mochte am Dienstag bei den Kundengeldern noch keine Entwarnung geben. UBS erklärte, auf kurze Sicht dürften sich die Nettoabflüsse auf einem relativ moderaten Niveau bewegen. Die verwalteten Vermögen dürften insgesamt stabil bleiben. Bei günstigen Marktbedingungen rechne UBS mit einer allmählichen Steigerung der Ergebnisse im Wealth Management und Asset Management.
UBS erwarte für das zweite Quartal ein etwa gleiches Umfeld für den Wertpapierhandel wie im ersten Quartal. Die Erholung der Finanzmärkte werde voraussichtlich anhalten. Die UBS-Aktie hat dieses Jahr gut 5 Prozent dazugewonnen, während der europäische Bankenindex rund 2,5 Prozent verloren hat.