München - Auch zum Wochenschluss blieb die Infineon-Aktie mit rund 71 Euro praktisch unverändert. Auf diesem Niveau bewegte sich die Aktie in etwa schon die ganze Woche.

Damit hat der Kurs längst nicht die Höhe erreicht, die sich die Anleger erhofft hatten. Bereits vor der offiziellen Börseneinführung war die Infineon-Aktie am grauen Markt mit 110 Euro bewertet worden.

Die Zuteilung der 174 Millionen Aktien war nach dem Börsengang heftig kritisiert worden: Wegen der 33fachen Überzeichnung waren die meisten Kleinanleger bei der Zuteilung leer ausgegangen. Auch wer als neuer Infineon-Aktionär ausgelost wurde, bekam nicht die georderte Stückzahl.

"Die Aktie hat sich erstaunlich gut auf dem hohen Niveau gehalten", sagte Ulrich Huwald, Analyst bei der Conrad Hinrich Donner Bank am Freitag. Huwald hält "rein fundamental betrachtet" die Infineon-Aktie für überbewertet. Der Wert profitiere davon, dass es in Deutschland wenig Halbleiter-Titel gebe und viele auf eine Dax-Aufnahme spekulierten, sagte der Analyst.

Analyst Jürgen Wagner von Sal.Oppenheim sah das gestern anders. Die Konkurrenten wie etwa SCM Microelectronics oder Texas Instruments seien höher bewertet, da sie sich vor allem auf Chips für die Telekommunikation konzentrierten.

Gerade das Geschäftsfeld Chips für den Mobilfunk dürfte wachsen, andere Felder wie Chips für Sicherheitsfunktionen und Automobil seien vielversprechend. Aus diesem Grund sollte die Aktie höher gehandelt werden als Micon Technology und STMicroelectronics. Wagner rechnet mit einem Kursanstieg auf wenigstens 90 Euro.

Nicht vor Juni in den Dax

Infineon werde frühestens im Juni in den Dax aufgenommen, sagte Gerhard Schwarz, Analyst bei der HypoVereinsbank. Die Aktie erfülle zwar schon jetzt die Kriterien der Börse.