Börse Merck-Aktie verliert 10 Prozent

Der Dax musste am Dienstag viele schlechte Nachrichten verkraften. Merck und Commerzbank enttäuschten mit schwachen Zahlen, im Ifo-Index spiegeln sich negative Einschätzungen der Wirtschaftslage, und in den USA erwarten die Verbraucher nicht viel von der Konjunktur.

Frankfurt am Main - Schwache Daten zum US-Verbrauchervertrauen haben den Dax  am Dienstag weiter ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex, der bereits zuvor unter Druck gestanden hatte, schloss 1,48 Prozent schwächer bei 5604 Punkten.

Für den MDax  ging es um 1,20 Prozent auf 7480 Zähler bergab und der TecDax  sank um 1,31 Prozent auf 806 Zähler. Neben den Zahlen zum Verbrauchervertrauen lastete auch auf der Stimmung, dass der deutsche Ifo-Geschäftsklima-Index im Februar erstmals seit zehn Monaten sank. Dies habe die ohnehin anhaltenden Sorgen über die Finanzprobleme einiger Euro-Zonen-Länder wie Griechenland verstärkt, sagten Analysten.

Im Fokus der Anleger stand eine ganze Reihe von Unternehmenszahlen, insbesondere der Dax-Mitglieder Commerzbank  und Merck .

"Die Daten waren deutlich schwächer als erwartet", kommentierte Marktstratege Michael Sheldon von RDM Financial. "Sowohl die Beurteilung der aktuellen Marktbedingungen als auch die Erwartungen für die Zukunft mussten einen Schlag hinnehmen."

Aktien der Merck KGaA mussten am Dax-Ende Verluste von 10,05 Prozent auf 58 Euro hinnehmen. Der Pharmakonzern hatte 2009 einen Einbruch beim operativen Ergebnis erlitten und die Markterwartungen ebenso verfehlt wie mit seinen Zielen für 2010.

Ähnlich enttäuschende Nachrichten drückten die Anteilsscheine der Commerzbank mit 6,47 Prozent auf 5,640 Euro ins Minus - das bedeutete den zweitletzten Platz im Leitindex. Das Geldhaus hatte 2009 einen Milliardenverlust verbucht und die Erwartungen verfehlt. Zudem sagte Finanzvorstand Eric Strutz, auch für 2010 sei "ein Verlust durchaus realistisch".

Licht und Schatten in der Solarbranche

Dagegen schoben laut einem Händler "durchgängig etwas besser als erwartete Zahlen" die Titel der Aareal Bank  um 3,38 Prozent auf 14,525 Euro nach oben.

Aktien des MDax-Spitzenreiters Continental  verteuerten sich um 4,26 Prozent auf 33,920 Euro. Der Automobilzulieferer hatte das Krisenjahr 2009 wegen hoher Sonderbelastungen zwar mit tiefroten Zahlen beendet, erfüllte aber dennoch die Markterwartungen. Auch die angepeilte Umsatz- und Ergebnissteigerung wurde wohlwollend aufgenommen.

Aktien des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger Berger  litten indes unter neuen Betrugsvorwürfen, diesmal zum Bau der Düsseldorfer U-Bahn. Sie verloren 3,22 Prozent auf 49,12 Euro.

Im TecDax verzeichneten Q-Cells-Papiere Gewinne von 1,44 Prozent auf 7,837 Euro. Von Händlern hieß es, die Bilanz des Solarzellenherstellers sei "schlechter als erwartet". Allerdings seien die Zahlen durch Abschreibungen verzerrt.

Anteilsscheine von SMA Solar  hielten sich mit Verlusten von 0,21 Prozent auf 85,62 Euro vergleichsweise wacker. Der Solartechnikhersteller hatte dank eines glänzenden Schlussquartals ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Börsianer lobten die Zahlen, wogegen der Ausblick auf weniger Beifall stieß.

Der EuroStoxx 50  gab 1,71 Prozent auf 2731 Punkte ab. Der Pariser CAC 40  und der Londoner FTSE 100  schlossen ebenfalls mit Verlusten. In New York zeigte sich der Leitindex zum europäischen Börsenschluss etwas schwächer.

manager magazin mit Material von Nachrichtenagenturen

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