Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Oktober nach sieben Anstiegen in Folge zurückgegangen. Die Aufträge fielen im Oktober preis- und saisonbereinigt um 2,1 Prozent. Maßgeblich für den Rückgang der Bestellungen war vor allem das Nachlassen der Auslandsnachfrage. Nach Expertenmeinung bleibe die Industrie dennoch auf Erholungskurs.
Berlin - Die Aufholjagd der deutschen Industrie hat an Fahrt verloren: Binnen Monatsfrist gingen die Bestellungen um 2,1 Prozent zurück, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Dies war zugleich der erste Rückgang der Auftragseingänge seit Februar.
"Maßgeblich für den Rückgang war vor allem das Nachlassen der Auslandsnachfrage um 3,5 Prozent", teilte das Ministerium mit. Zudem erhielt die deutsche Industrie deutlich weniger Großaufträge als sonst in einem Oktober üblich. Das Ministerium revidierte zugleich das Auftragswachstum für September um 0,4 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent nach oben. Trotz des jüngsten Rückschlags sei für das vierte Quartal mit einer weiteren Erholung der Industrieproduktion zu rechnen, wenn auch mit abgeschwächter Dynamik.
Neben dem Rückschlag bei den Bestellungen aus dem Ausland war die Nachfrage im Inland mit minus 0,5 Prozent leicht rückläufig. Innerhalb der industriellen Hauptgruppen mussten insbesondere die Investitionsgüterproduzenten nach dem Auslaufen der Abwrackprämie kräftig Federn lassen: Sie verzeichneten mit minus 4,5 Prozent die größten Einbußen bei den Auftragseingängen: Die Inlandsorders gingen um 1,2 Prozent zurück, die den Bestellungen aus dem Ausland brachen um 6,7 Prozent regelrecht ein.
Nach Einschätzung der Postbank wird im Schlussquartal von der Industrie weiterhin positive Wachstumsimpulse ausgehen. Der Aufwärtstrend bei den Industrieaufträgen bleibe intakt, auch wenn die sichtbaren Schwierigkeiten an einigen Stellen für ein Nachlassen der gesamten Dynamik sprächen, hieß es.
Insbesondere halte der Auftrieb bei den Investitionsgüterbestellungen an, die der Entwicklung der gesamten Aufträge normalerweise ein Stück voraus liefen. Die jüngsten Geschäftsklimaindizes, die die Stimmung in der Industrie widerspiegelten, blieben ebenfalls noch im Aufwind.
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters