Mit seinen Zahlen zum dritten Quartal verfehlt RWE die Analystenerwartungen. Umsatz und Ergebnis geben nach, weil der hohe Ölpreis und Probleme in Großbritannien Spuren hinterhassen. Bei der Prognose für das Gesamtjahr gibt sich Chef Jürgen Großmann trotzdem zuversichtlich.
Essen - Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern
RWE hat im dritten Jahresviertel die Wirtschaftskrise deutlicher als bislang zu spüren bekommen. Das drückte das betriebliche Ergebnis nach neun Monaten um 4,4 Prozent auf 5,534 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Essen mitteilte.
Damit verfehlte RWE die Erwartungen von Analysten. Sinkende Ölpreise und eine enttäuschende Ertragslage im britischen Geschäft hinterließen negative Spuren, die auch eine gute Ertragslage in der Stromproduktion und im Handelsgeschäft nicht ausgleichen konnten. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten um 2 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro. Das für die Dividendenberechnung wichtige nachhaltige Nettoergebnis schmolz um 6,7 Prozent auf 2,87 Milliarden Euro.
Dennoch bekräftige der Vorstand seine Prognose, für das Gesamtjahr, betriebliches Ergebnis und den nachhaltigen Überschuss auf Vorjahresniveau zu halten. RWE betonte, dass dies auch ohne die Einbeziehung des zum 1. Oktober übernommenen niederländischen Versorger Essent gelingen werde.
Die Niederländer sollen im vierten Quartal einen Beitrag von etwa 100 Millionen Euro zum betrieblichen Ergebnis leisten. 2008 hatte der Versorger das betriebliche Ergebnis um vier Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gesteigert. Das nachhaltige Nettoergebnis lag bei 3,4 Milliarden Euro.
"Im laufenden Quartal werden wir den leichten Rückgang wieder aufholen", sagte RWE-Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann. Auch die länger als erwarteten Stillstände in den beiden Kernkraftwerksblöcken in Biblis könnten ausgeglichen werden. Die Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und Kostensenkung lägen im Plan.