Mannesmann
Abschreibungen drücken den Vodafone-Kurs
"Nicht tauschen, sondern verkaufen" rät die Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz den Mannesmann-Aktionären. Grund: Wegen hoher Abschreibungen macht Vodafone erst einmal Verlust - auch an der Börse.
Düsseldorf - Vodafone muss in den kommenden Jahren voraussichtlich bis zu 24 Milliarden Mark für den Differenzbetrag zwischen Börsen- und Buchwert bei
Mannesmann abschreiben. Dieser Betrag wird den erwarteten Gewinn des
Mobilfunkanbieters weit übersteigen, so dass Verluste ausgewiesen würden und
Dividendenzahlungen zunächst einmal wegfielen.
Der Geschäftsführer der
Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jörg Pluta, zeigt sich daher in seiner Skepsis gegenüber dem Zusammenschluss zwischen Mannesmann und
Vodafone bestätigt. "Wenn sich diese Tendenzen abzeichnen, müsste Vodafone die Belastungen im
nächsten Quartalsbericht näher erläutern", sagte Pluta.
Der DSW-Geschäftsführer rät Privatanlegern, die ihre Mannesmann-Titel noch
nicht getauscht haben, sie lieber an der Börse zu verkaufen. Denn als Vodafone-Anteileigner müssten sie in der nächsten Zeit wohl mit einigen
Durchhängern beim Kurs rechnen.
Mannesmann argumentiert, dass das Risiko hoher Goodwill-Abschreibungen bekannt gewesen sei. "In unserer Stellungnahme zu der Umtauschofferte von
Vodafone haben wir explizit darauf hingewiesen", sagte ein Sprecher. Mannesmann habe eine "unmittelbare und wesentliche
Verwässerung der Erträge pro Aktie" bei den Briten prognostiziert. Die Höhe
der Abschreibungen sei damals nicht abzusehen gewesen, da sich das Angebot
in der Zwischenzeit ja nochmals erhöht habe.