Die niederländische Bank ABN Amro ist mit einem dicken Minus in das neue Geschäftsjahr gestartet. Nach Steuern häufte das staatlich kontrollierte Institut einen Verlust von 886 Millionen Euro an.
Amsterdam - Verluste seien vor allem in jenen Sparten angefallen, die derzeit an die Royal Bank of
Scotland (RBS) übergehen, teilte ABN Amro am Montag mit. Positive Signale gebe es dagegen bei den Abteilungen, die von den Niederlanden übernommen wurden. Dort sei aus dem laufenden Geschäft ein Gewinn von 87 Millionen Euro verbucht worden. Die Aufteilung der Konzernteile verlaufe planmäßig und solle Ende 2009 abgeschlossen werden, hieß es.
Der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis hatte ABN Amro gemeinsam mit der RBS und dem spanischen Institut
Santander kurz vor Ausbruch der Finanzkrise 2007 für rund 70 Milliarden Euro gekauft. Mit der weltgrößten Bankenübernahme hatte sich Fortis aber verhoben. Daraufhin wurde das Institut im Oktober 2008 verstaatlicht. Auch ABN Amro geriet in den Niederlanden in Staatsbesitz.
Nach der Aufteilung der ABN-Teile auf den Staat und die RBS will die niederländische Regierung ihre Anteile von Fortis und ABN Amro zusammenführen und dann wieder privatisieren. Erschwert wird dieses Vorhaben durch den vereinbarten Verkauf von ABN-Teilen an die Deutschen
Bank, den
Fortis im vergangenen Jahr im Zuge von EU-Wettbewerbsauflagen beschlossen hatte. Dieser Verkauf liegt derzeit auf Eis.