Heute läuft die Annahmefrist für das Übernahmeangebot des Bundes an die Investoren der Hypo Real Estate ab. Bereits jetzt hält der Bund ein gutes Fünftel der Bank. Und mit der geplanten Kapitalerhöhung der Bank würde der Staatsanteil weiter steigen.
München - Kurz vor Ablauf der Annahmefrist für das Übernahmeangebot für die marode Hypo Real
Estate ist der Bund mittlerweile größter Aktionär der Immobilienbank.
Dem staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin wurden bis vergangenen Donnerstag 13,96 Prozent der HRE-Anteile verkauft, teilte dieser am Montag mit. Damit steigt der Bundesanteil mit den bisher schon gehaltenen 8,65 Prozent auf 22,62 Prozent. Am Montag läuft um Mitternacht die Annahmefrist für das Übernahmeangebot des Bundes ab.
Der US-Investor und bisherige Mehrheitsaktionär Christopher Flowers hat das Übernahmeangebot des Bundes von 1,39 Euro je Aktie ausgeschlagen und auch juristische
Schritte im Falle einer Enteignung nicht ausgeschlossen. Investoren um Flowers und ein weiterer Fonds halten zusammen 21,7 Prozent der Aktien. Dabei wollen von Flowers beratene Investoren, die weniger als 1 Prozent der HRE-Anteile halten, ihre Aktien verkaufen, wie ein Flowers-Sprecher am Montag sagte.
Der Bund braucht auf der Hauptversammlung am 2. Juni eine einfache Mehrheit des anwesenden Kapitals, um per Kapitalerhöhung 90 Prozent zu übernehmen und dann die bisherigen Aktionäre aus der Bank zu drängen. Gelingt das nicht, will Bundesfinanzminister Peer Steinbrück Flowers und die übrigen Aktionäre enteignen.
Unterdessen berichtete das "Handelsblatt", die HRE habe im zurückliegenden Quartal erneut einen hohen Verluste eingefahren. Dieser belaufe sich laut Branchenschätzung auf etwa 500 Millionen Euro. Die HRE will ihre Zahlen am Dienstag vorlegen. Unter Berücksichtigung des Verlusts 2008 sei die Kernkapitalquote bereits unter die regulatorische Mindestgrenze von 4 Prozent gefallen, berichtete das Blatt. Nur wegen der bevorstehenden Rettung durch den Bund werde die Bank nicht geschlossen. Die Bank selbst will auf der außerordentlichen Hauptversammlung nur einen Punkt durchsetzen - eine Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss. Dazu will die Bank bis zu 1.879.760.680 neue Aktien ausgeben zum Wert von je 3 Euro. Die soll der SoFFin zeichnen, heißt es in der Tagesordnung der Hauptversammlung.