Börsenschluss Dax über 4900 Punkte
Frankfurt am Main - Deutliche Kursgewinne an der Wall Street und gute Daten zum US-Immobilienmarkt haben den deutschen Aktienmarkt am Montag kräftig angeschoben. Der Dax, dessen Gewinne nach einer freundlichen Eröffnung am frühen Nachmittag etwas abgebröckelt waren, übersprang bei 4900 Punkten die nächste Hunderter-Marke und schloss mit plus 2,8 Prozent bei 4902 Punkten knapp unter seinem Tageshoch.
Damit kam auch das Jahreshoch von Anfang Januar wieder in Sichtweite - zuletzt hatte der Leitindex am 6. Januar über der 5000-Punkte-Marke geschlossen. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 3,6 Prozent auf 5767 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax verabschiedete sich sogar 4,5 Prozent höher bei 616 Zählern aus dem Handel, was den höchsten Schlussstand seit Anfang Oktober bedeutete.
Angesichts positiver Branchennachrichten griffen die Anleger besonders bei Stahlwerten zu. Ein Händler verwies auf den koreanischen Konkurrenten Hyundai Steel als Impulsgeber. Analysten gehen davon aus, dass der koreanische Stahlkonzern im zweiten Quartal einen Gewinn erzielen kann. Ein Analyst verwies vor allem darauf, dass sämtliche Industrie- und Stahlwerte sehr gefragt sind. ThyssenKrupp verteuerten sich als stärkster Dax-Wert um 8,3 Prozent auf 17,59 Euro, Salzgitter legten um 6,8 Prozent auf 57,63 Euro zu. Im MDax ging es für Klöckner & Co. um 9,4 Prozent auf 10,91 Euro hoch.
Uneinheitlich entwickelten sich die Aktien von Autobauern. Volkswagen wurden von Berichten unter anderem in SPIEGEL und "Focus" über einen möglichen Kauf der Porsche AG oder eine Fusion beider Unternehmen belastet und verloren 5,4 Prozent auf 45,42 Euro. Dagegen profitierten die Titel des Sportwagenbauers mit plus 5,4 Prozent auf 57,55 Euro von diesen Nachrichten. Schwache US-Absatzzahlen hatten kaum einen erkennbaren Einfluss auf Titel der Branche. Daimler entwickelten sich mit plus 1,9 Prozent auf 27,65 Euro etwas schwächer als der Leitindex, ebenso BMW mit Gewinnen von 2,3 Prozent auf 26,85 Euro.
Aus dem TecDax legte Solarworld als einziges Unternehmen Quartalszahlen vor. Der Solarkonzern hatte zu Jahresbeginn der Wirtschaftskrise und dem Einbruch des Solarmarktes getrotzt. Er konnte den Umsatz steigern und den operativen Gewinn ungeachtet des hohen Preisdrucks konstant halten. Dennoch gewann die Aktie nur unterdurchschnittliche 2,9 Prozent auf 22,28 Euro. Laut Analyst Sebastian Growe von Equinet verfügt Solarworld zwar über solide Vertriebskanäle und eine außergewöhnlich starke Bilanz. Dies sei aber im gegenwärtigen Aktienkurs bereits eingepreist.
Der EuroStoxx 50 schloss 1,9 Prozent höher bei 2419 Zählern. Auch der Pariser Leitindex CAC 40 ging mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel. Die Londoner Börse blieb wegen eines Feiertags geschlossen. An der New Yorker Börse präsentierte sich der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss ebenfalls sehr freundlich.
Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,99 (Donnerstag: 3,00) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,14 Prozent auf 122,73 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,39 Prozent auf 122,05 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3223 (Donnerstag: 1,3275) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7563 (0,7533) Euro.
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters