Hugo Boss hat Rückschläge bei Umsatz und Gewinn einstecken müssen. Als Hersteller von gehobener Herren- und Damenmode bekam der Modekonzern wie andere Konsum getriebene Unternehmen auch die Wirtschaftskrise zu spüren. Zudem blieben Frühjahrs- und Sommermode wegen des langen Winters zunächst in den Regalen liegen.
Metzingen - Der Modekonzern Hugo
Boss hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen leichten Umsatz- und Ergebnisrückgang verzeichnet. Das Konzernergebnis reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 64 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag im baden-württembergischen Metzingen mit. Das operative Ergebnis (Ebit) ging um 3 Prozent auf 92 Millionen Euro zurück. Der Umsatz fiel von Januar bis März um 5 Prozent auf 484 Millionen Euro.
Nach Angaben des im
MDax notierten Konzerns führte die frühzeitige Umsetzung konzernweiter Maßnahmen zur strategischen Neuausrichtung und Prozessoptimierung sowie die Erschließung von Wachstumspotenzialen dazu, dass sich die globale Finanzkrise "vergleichsweise moderat" auf die Geschäftszahlen von Hugo Boss auswirkte. Der Hugo-Boss-Vorstandsvorsitzende Claus-Dietrich Lahrs erklärte, dass es dem Unternehmen gelingen werde, "sein bestehendes Wachstumspotenzial langfristig abzusichern".
Einen genauen Ausblick auf das laufende Jahr gab Lahrs nicht ab. Hugo Boss teilte lediglich mit: "Das Jahr 2009 wird angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage ein sehr schwieriges Jahr". Ein Umsatzrückgang werde erwartet. Mit einer Verbesserung der konjunkturellen Lage rechnet das Management ab 2010. Dies werde sich auch positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken.
Im vergangenen Jahr hatte der Bekleidungskonzern ein rückläufiges Konzernergebnis verzeichnet. Es war gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 112 Millionen Euro gesunken. Hugo Boss gehört mehrheitlich dem Finanzinvestor Permira, der rund 72 Prozent an dem Unternehmen hält.
Die Aktie reagierte kaum, und zeigte sich weiter fest. Bis 11.20 Uhr notierten sie bei plus 1,33 Prozent auf 15,27 Euro, während der
MDax um 2,80 Prozent auf 5592 Punkte stieg.
Ein Händler sagte: "Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen und sind keine große Überraschung." Positiv hob er die Bestätigung der Jahresprognosen hervor. Ein Analyst sah ebenfalls keine Überraschung in den Zahlen. "Umsatz und operatives Ergebnis haben den Markterwartungen entsprochen, das Nettoergebnis fiel etwas besser aus." Die Gesamtwirtschaftslage bleibe aber weiterhin schwierig, weshalb in den Aussagen des Unternehmens viele "wenns" zu finden seien. "Die Hoffnungen werden auf 2010 verschoben", meinte der Experte dazu.
manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen