Die Deutsche Bundesbank hat im Krisenjahr 2008 den höchsten Gewinn seit 2001 erzielt. Der Jahresüberschuss belief sich auf 6,3 Milliarden Euro. Geld, das der Bund derzeit gut gebrauchen kann.
Frankfurt am Main - Die Bundesbank überweist Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in diesem Jahr einen Gewinn von rund 6,3 Milliarden Euro. Der Gewinn 2008 stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Dienstag mitteilte.
"Trotz kräftiger Aufstockung der Rückstellungen ist der Bundesbank-Gewinn deutlich höher als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Euro-Zinserträge zurückzuführen. Zusätzlich besteht im Gegensatz zum Vorjahr kein Abschreibungsbedarf auf Devisen oder Wertpapiere", sagte Bundesbank-Präsident Axel Weber bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.
Der Bundesbank-Gewinn geht in diesem Jahr ausnahmsweise komplett in den Bundeshaushalt. Grund dafür ist, dass die Schulden der ehemaligen DDR, zu deren Tilgung in den vergangenen Jahren Teile des Bundesbank-Gewinns verwendet worden waren, so gut wie abbezahlt sind.
Ab dem kommenden Jahr sinkt dann der Anteil, der in den Haushalt eingestellt werden kann Schritt für Schritt. Dafür wird ein wachsender Anteil der Bundesbank-Erträge dafür benutzt, die durch die Konjunkturpakete entstandenen Schulden zu tilgen.
Ihren bisher höchsten Gewinn erzielte die Bundesbank 1997 mit 12,4 Milliarden Euro. In den 70er Jahren liefen allerdings mehrere Jahre lang auch Verluste auf. Die Erträge der Bundesbank hängen einerseits von der Wertentwicklung der Gold- und Devisenbestände ab. Außerdem schlagen Einnahmen aus den Refinanzierungsgeschäften mit den Geschäftsbanken zu Buche.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa